Aus der Schusslinie

Der Plan, ein Krematorium zu betreiben, war in Karin Plein lange gereift - allerdings im Verborgenen, ohne konkreten Standort. Ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung griffen plötzlich ganz andere Mechanismen.

Die Eigendynamik der Geschichte überrollte die Investorin. Die zustimmenden Reaktionen gingen im Geschützfeuer der Gegner schnell unter. Schließlich sahen Karin und Heinz Plein keine andere Möglichkeit mehr, als freiwillig aus der Schusslinie zu springen. Was bleibt nach der Luftnummer? Unzweifelhaft sauberere Luft in Speicher als mit Krematorium. Negativ zu verbuchen ist die Tatsache, dass bei dem Wunsch nach Feuerbestattungen zumindest vorläufig weiterhin lange Wege in Kauf genommen werden müssen. Immerhin kommt mit dem Standort Hermeskeil bald eine Option hinzu. Und vielleicht nimmt ein anderer Investor einen neuen Anlauf an einem weniger umstrittenen Standort in der Eifel. Urnenbestattungen gehört die Zukunft, zumal in Regionen mit verwesungsarmen Böden. Schade nur, dass emotionale Vorbehalte letztlich Sachargumente jeglicher Art (Pro und Contra) überlagerten. Der größte Gewinn im aktuellen Fall ist der wiederhergestellte Dorffrieden. Die Wogen glätteten sich, bevor sie richtig hochschlagen konnten. m.hormes@volksfreund.de

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