Aus für den Bücherbus zeichnet sich ab

Auch nach der dritten Beratungsrunde im Kulturausschuss gibt es kein Votum in Sachen Bücherbus. Doch angesichts der Perspektive erweiterter Bücherei-Öffnungszeiten abends und am Samstag schwindet der Widerstand gegen die Abschaffung.

Trier. (DiL) Dezernent Ulrich Holkenbrink listete die Voten der Ortsbeiräte auf (inzwischen 13 von 14 für Einstellung) und lobte den Mut der Stadtteil-Gremien zu unpopulären Entscheidungen. Allerdings berichtete er auch von 650 Bürger-Unterschriften für die Erhaltung der Einrichtung. Dennoch scheint das Ende der "Institution Bücherbus" nach 50 Jahren wegen der hohen Beschaffungskosten für ein notwendiges neues Fahrzeug und des teuren Unterhalts besiegelt. Die bislang widerstrebende SPD signalisierte Zustimmung für den Fall, dass die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek am Domfreihof nicht nur in den Abendstunden, sondern auch auf den Samstag erweitert würden. Eine solche Möglichkeit hatte die Verwaltung in Aussicht gestellt. Allerdings verlangten die Sozialdemokraten eine verbindliche Zusage für alle zusätzlichen Öffnungszeiten.Auf mehrfaches Nachbohren legte sich Holkenbrink letztlich fest: Drei Abendstunden unter der Woche und drei Stunden am Samstag soll das interessierte Publikum künftig länger im Bücherbestand schnuppern dürfen. Das zusätzliche Wochenend-Angebot sei aber keine Kompensation für die Einsparung beim Bücherbus, sondern werde durch interne Umstrukturierungen in der Bibliothek ermöglicht. Vor diesem Hintergrund wird die SPD am 4. Dezember im Steuerungsausschuss wohl mitziehen. "Wir verweigern uns nicht der Realität", sagte SPD-Kultursprecher Peter Spang gegenüber dem TV. Man wolle den Bücherbus aber als "Merkposten" für spätere Zeiten auf der Agenda lassen. Da sich CDU und UBM im Vorfeld gegen den Bücherbus ausgesprochen hatten, dürfte der endgültige Beschluss nur noch Formsache sein.

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