Auslandseinsätze der Bundeswehr sollten mehr diskutiert werden

Mitglieder der Streitkräfte von acht Nationen füllten am Weltfriedenstag zu einem internationalen Soldatengottesdienst den Trierer Dom. Das Pontifikalamt gehörte zum Programm der diesjährigen Heilig-Rock-Tage.

 Er dirigiert nicht nur sein Bistum: Bischof Reinhard Marx bei den Heilig-Rock-Tagen als Dirigent vor dem Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Er dirigiert nicht nur sein Bistum: Bischof Reinhard Marx bei den Heilig-Rock-Tagen als Dirigent vor dem Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. (gkl/thk) Auf Tuchfühlung mit Gott wollten auch über 600 Soldatinnen und Soldaten bei den diesjährigen Heilig-Rock-Tagen gehen. Vom hochdekorierten General bis hin zum einfachen Gefreiten sah man Mitglieder aller Waffengattungen im voll besetzten Dom, als der Trierer Bischof Reinhard Marx unter Konzelebration der Weihbischöfe Alfred Kleinermeilert und Jörg Michael Peters anlässlich des Weltfriedenstages einen internationalen Soldatengottesdienst zelebrierte. Vertreten waren auch Angehörige der amerikanischen, belgischen, dänischen, französischen, italienischen, niederländischen, und sogar der polnischen Streitkräfte.In seiner Predigt ging Bischof Marx auch auf die Besonderheiten ein, die sich aus dem internationalen Engagement der Bundeswehr für die Gesellschaft im Allgemeinen und für die Soldaten im Besonderen ergeben. Eine militärische Verteidigung des Friedens, so Marx, kann gegebenenfalls notwendig werden, nie aber die Lösung des Problems darstellen. Ausdrücklich wünschte sich der Bischof, dass die Erweiterung des Einsatzgebietes der Bundeswehr und dessen Bedeutung viel mehr in der Öffentlichkeit diskutiert werde. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es vor dem Dom vor vielen hundert Zuhörern ein Platzkonzert mit dem Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz, das zusammen mit dem Domorganisten Josef Still schon die Messe musikalisch gestaltet hatte. Gerne überließ der Leiter des Musikkorps, Oberstleutnant Robert Kuckertz, zeitweise seinen Taktstock dem Trierer Oberhirten, der den uniformierten Musikern souverän das Tempo vorgab.Neben den Soldaten kamen auch rund 200 ehrenamtliche Helfer der 15 "Tafeln" im Bistum zum "Tag der Caritas" im Rahmen der "Heilig-Rock-Tage" nach Trier. Immer mehr Menschen in der Region leiden unter Armut, sie können sich selbst das Lebensnotwendigste nicht kaufen. Orte, an denen sie Hilfe und Lebensmittel bekommen, sind die Tafeln. Gespendet werden die Nahrungsmittel größtenteils von Bäckereien und Lebensmittelgeschäften. Seit vier Jahren hilft Margot Broy bei der Trierer Tafel. "Ich war überrascht, wie viele Menschen auf die Hilfe angewiesen sind und es werden immer mehr. Insbesondere kommen immer mehr jüngere Menschen zu uns", so die Erfahrung von Margot Broy. Weihbischof Stephan Ackermann sowie der Vorsitzende des Caritasverbandes, Prälat Franz Josef Gebert, dankten den Anwesenden. "Der Glaube wird da lebendig, wo sich Christen engagieren, dies gehört zum christlichen Auftrag", sagte der Weihbischof. Was man alles mit den Lebensmitteln aus der Tafel zu bereiten kann, demonstrierte Rainer Jung, Koch am Altenzentrum in Bernkastel-Kues. Grundlage für seine Rezepttipps war eine Kiste Lebensmittel, die sich der Weihbischof in der "Trierer Tafel" hatte füllen lassen. Weitere Fotos: Seite 23

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