Trier. (red) Der Leseclub besteht aus rund 50 Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen, die sich wöchentlich in der Leseecke der Ganztagsschule treffen.

Am liebsten hätten die Schüler die gebrauchten und neuen Bücher aus Deutschland direkt nach Ruanda geschickt und den Hunger auf Lesestoff unmittelbar gestillt. Die rund eine Million Schulkinder in Ruanda lernt das Lesen allerdings in der Landessprache Kinyarwanda. Hier hilft der Kinderbuchverlag "Editions Bakame", der Lesehefte in der Landessprache für Kinder in Ruanda herstellt: Bilderbücher, Märchen, Sachhefte und Jugendromane. Dafür braucht es ausgebildete Fachkräfte, genügend Papier, geeignete Druckereien und gute Vertriebskanäle. Die Leiterin des Verlages Agnes Gyr-Ukunda, eine gebürtige Ruanderin, erklärte gegenüber dem Leseclub: "Zuerst war die Idee, dass Kinderbücher Freude bereiten und die schweren Folgen des Bürgerkrieges mildern sollten. Sie sollen die Versöhnung unterstützen und durch geeignete Lektüre eine kulturelle Basis schaffen. Das Leseprojekt soll Arbeitsplätze in Ruanda schaffen, alle Produkte des Verlages sollen von Einheimischen geschrieben, gestaltet, gedruckt und verteilt werden."

Malte Blümke, Leseclub-Leiter in Trier, betonte: "Der international anerkannte und ausgezeichnete Verlag ,Editions Bakame' leistet eine echte Pionierleistung für die ruandische Gesellschaft auf dem Schritt von der mündlichen Überlieferung zur Schriftlichkeit." Diese Idee überzeugte die Trierer Schüler, die gerne ihre Kinder- und Jugendbücher zur Verfügung stellten, neue Bücher sammelten, diese auf dem Bücherbasar verkauften und jetzt 555 Euro nach Ruanda schicken können. Durchschnittlich geht ein Bakame-Heft durch zehn Kinderhände. Da schon mit 20 Euro die Druckkosten für einen Klassensatz von 32 Heften bezahlt werden können, erreichen die Trierer Schüler mit ihrer Spende die Ausstattung eines ganzen Schulhauses mit Leseheften.

Kontakt: www.fsg-trier.de oder www.bakame.ch