Bürger für Brücken-Neubau

Am Montagabend gründete sich die "Bürgerinitiative Neubau Aulbrücke". Die BI will sich dafür einsetzen, dass die wegen Einsturzgefahr gesperrte Eisenbahnbrücke in der Aulstraße nicht zuerst saniert und später neu gebaut wird. Sie fordert stattdessen den schnellstmöglichen Neubau der Brücke mit Rad- und Gehwegen.

Trier. Erklärtes BI-Ziel ist es, einen Doppelbeschluss des Stadtrates zu kippen. Am 6. März hatte die Ratsmehrheit aus CDU und UBM dafür votiert, die Aulbrücke zunächst schnellstmöglich zu sanieren. Parallel dazu soll der Brücken-Neubau geplant werden (der TV berichtete). Um einen rechtsgültigen Ratsbeschluss aufzuheben, bedarf es allerdings des einstimmigen Votums des Rats. "Aber von CDU und UBM gibt es bereits Signale, dass der schnelle Sanierungsbeschluss nicht richtig war", machte Tillmann Otto, einer der drei BI-Initiatoren Mut. Tatsächlich hatte CDU-Fraktionsvize Ulrich Dempfle in der März-Ratssitzung erklärt, "für eine falsche Lösung stimmen" zu müssen. Den Entschluss der CDU begründete er damit, dass den Anwohnern nicht langfristig eine Sperrung der Hauptverkehrsader zugemutet werden könne.Argumente der BI gegen die schnelle Sanierung: Die von der BI geschätzt rund 800 000 Euro für die Sanierung sei "herausgeworfenes Geld", wenn in absehbarer Zeit der Neubau finanziert werden müsse. Gleichzeitig befürchtet die BI, dass nach der Sanierung der Neubau aufgeschoben und aus dem Provisorium ein Dauerzustand werden könnte: "Dann haben wir für weitere 75 Jahre keine vernünftigen Fuß- und Radwege und eine enge, gefährliche Straßenführung" erklärte BI-Initiator Paul-Georg Schmidt. Unter den 30 Interessierten, die zu dem BI-Gründungsabend gekommen waren, gab es auch kritische Töne gegen diese Argumente: "Ein Neubau wird nur mit langfristiger Planung möglich sein, daher ist auch ein 800 000-Euro-Provisorium vorher sinnvoll, weil die Anwohner der Umleitungsstraßen nicht so lange durch den starken Verkehr belastet werden dürfen", kritisierte der Ex-Ortsvorsteher von Trier-Süd, Werner Schulz. Anwohner Heinz Ries hielt dagegen: "Laut Experten-Schätzungen könnte der Neubau viel schneller realisiert werden als von der Verwaltung angegeben!" Laut Informationen der BI könnte die Neubau-Planung 2010/11 abgeschlossen und mit dem Bau begonnen werden. Belastbare Zeitangaben aus der Stadtverwaltung gibt es bisher allerdings nicht. Viel Zeit bleibt der BI nicht, um den Stadtrat von der Aufhebung des Sanierungsbeschlusses zu überzeugen: In der Ratssitzung am 26. Juni soll der endgültige Baubeschluss fallen. "Passiert das, ist der Neubau weg", prognostizierte Ratsmitglied Rainer Lehnart von der SPD, die gegen die schnelle Sanierung der Brücke gestimmt hatte. Mit Unterschriftenlisten will die BI jetzt öffentlichen Druck aufbauen. Zum nächsten Treffen der BI am Mittwoch, 28. Mai, 19 Uhr, sind alle Interessierten in die Aulbachstuben am Südbad eingeladen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort