Bürger werden zur Kasse gebeten

Mehr Gäste und Zuhörer als die gesetzliche Zahl der Ratsmitglieder: Das ist beim Ortsbeirat Trier-Irsch längst nicht die Regel. Die 30 Besucher bei der jüngsten Zusammenkunft wollten sich in erster Linie über geplante Ausgleichsmaßnahmen für das Baugebiet BI 10 "Hinter der Burg" informieren.

Trier-Irsch. Dass nur fünf von elf Ratsmitgliedern bei der jüngsten Sitzung des Irscher Ortsbeirats anwesend waren, ist laut Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch ein "einmaliges Phänomen". Die krankheitsbedingten Ausfälle hatten die Beschlussunfähigkeit des Rats zur Folge. Über mangelndes Interesse vonseiten der Bürgerschaft konnte sich der Ortsteilchef indes nicht beklagen. 30 Zuhörer waren zur Sitzung gekommen. Daher klappte Klupsch seine Unterlagen nicht zu, sondern wickelte die Tagesordnung wie vorgesehen ab - verbindliche Beschlüsse wurden an diesem Abend allerdings nicht gefällt.

Wie geplant über die Bühne ging der Punkt der Tagesordnung, für den die Zuhörer gekommen waren: Die Stadtverwaltung beabsichtigt, den Eigentümern im Baugebiet BI 10 "Hinter der Burg" Beitragsbescheide zuzustellen, "weil die Verwaltung dazu gesetzlich verpflichtet ist", erläuterte Volker Schmitt von der Verwaltung. Denn für die neu gebauten Häuser müssen Ausgleichsflächen in der Natur geschaffen werden. Insgesamt seien dafür bis dato 32 400 Euro aufgewendet worden, die von den betroffenen Grundstückseigentümern anteilmäßig zu zahlen seien, erläuterte der städtische Mitarbeiter.

Je nach Grundstücksgröße rechnet Schmitt mit einem Betrag von rund 300 Euro. Dass die Stadt so handeln müsse, sahen die Betroffenen durchaus ein.

Allerdings wollten die Gäste wissen, wo welcher Ausgleich für den Eingriff in die Landschaft geschaffen worden sei. Die Ausführung vor Ort liege beim Grünflächenamt, sagte der Bedienstete der städtischen Beitragsabteilung und sicherte Interessierten Akteneinsicht im Amt zu. Für die neuen Parkflächen dürften die Anwohner nicht zur Kasse gebeten werden, befanden die Gäste, vielmehr müsste für diesen Teil die Stadt selber aufkommen.

Keine konkreten Pläne für Straßenausbau



Lediglich zur Kenntnis genommen wurde vom Rat der Finanzhaushalt 2009 aus dem städtischen Haushaltsplan. Eine Maßnahme: der Ausbau der unteren Mühlenstraße ab der Zwergfelderstraße.

Da das Projekt wohl nicht vor 2013 an der Reihe sei, brauche man sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Gedanken zu machen, sagte der Ortsteilchef. Von Mitarbeitern der Stadtwerke Trier (SWT) vorgestellt wurde die Verlegung einer nicht gerade das Ortsbild verschönernden Trafostation aus den 1960er Jahren. Verschwinden könne die Gittermaststation in der Ortsmitte dann, wenn die neue Anlage einsatzfähig sei.

Der Rückbau der Freileitung durch den halben Ort könne damit einhergehen, stellten die SWT-Mitarbeiter in Aussicht. Bei baldiger Genehmigung durch die Stadt könnte die Maßnahme im Frühjahr 2009 angegangen werden. Fertig gestellt würde das Projekt voraussichtlich im Herbst. Eine Kostenbeteiligung durch die Stromabnehmer erfolgt laut Auskunft der SWT-Mitarbeiter nicht.

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