Bürgerbahn statt Börsenbahn

Der Dokumentarfilm "Die Bahn unterm Hammer" beschäftigt sich in 90 Minuten mit der Privatisierung und dem Börsengang der Deutschen Bahn AG. Zur Filmvorführung und anschließenden Diskussion hatten der Verkehrsclub Deutschland, die Lokale Agenda (LA) 21 und der Geo-Talk Uni Trier ins Broadway-Kino eingeladen.

 Zukunft der Bahn: Wie werden die Weichen gestellt? TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Zukunft der Bahn: Wie werden die Weichen gestellt? TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Trier. Es ist ein heißes Eisen, das die Hamburger Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz in ihrem durch Spenden finanzierten Film "Die Bahn unterm Hammer" anfassen. Sie gehen kritisch der Frage nach, ob die Privatisierung des staatlichen Unternehmens, die Bahn-Chef Hartmut Mehdorn mit Volldampf vorantreibt, in eine bessere Zukunft oder in die Endstation "Prellbock" führt.Als Negativbeispiel führen sie die Entwicklung der British Rail in Großbritannien an, die nach der Privatisierung ins Aus rollte. Das Schienennetz musste schließlich überteuert vom Staat zurückgekauft werden. Risiken, die sie auch für die Zukunft der Deutschen Bahn nach der Privatisierung prognostizieren. Uni-Professor Heiner Monheim, der auch im Film Stellung bezieht, Vulkaneifelbahn-Chef Jörg Petry, Raimund Scholzen, ehemaliger Verkehrsplaner der Stadt und LA-Mitglied, und Thomas Geyer vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr machten in einer Diskussion deutlich, dass der öffentliche Verkehr auf der Schiene eine soziale Veranstaltung sei, die Privatisierung Erfolg nur für wenige bringe. Der volkswirtschaftlichen Bedeutung stehen die Renditeerwartungen der Anleger gegenüber. Ohne den Börsengang "ist ein Wettbewerb auf der Schiene möglich", erklärte Petry. "Aber das Schienennetz muss in staatlicher Obhut bleiben."

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