B 52 im Hochwald zur Landesstraße abgestuft - Kommen jetzt mehr Maut-Preller?
Hermeskeil/Trier · Die Bundesstraße 52 von Hermeskeil-Höfchen bis zur Ehranger Brücke heißt neuerdings Landesstraße 151. Die Abstufung, die aufgrund der parallel verlaufenden Autobahn möglich wurde, stößt nicht nur auf Zustimmung.
Hermeskeil/Trier. Die B 52 im Hochwald, im Volksmund auch Hermeskeiler genannt, befindet sich in guter Gesellschaft: Deutschlandweit steht laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier die Abstufung von rund 3000 Kilometern Bundesstraßennetz an. Konkret heißt das für das 21 Kilometer lange Teilstück der B 52 von Hermeskeil-Höfchen bis zur Ehranger Brücke, dass für Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen künftig nicht mehr der Bund aufkommt, sondern das Land Rheinland-Pfalz.
Möglich wurde die Umwidmung, weil die parallel verlaufende A 1 die Funktion für weiträumigen Verkehr übernimmt. Im Grunde hätte diese Abstufung schon viel früher erfolgen können, sagt LBM-Sprecher Hans-Michael Bartnick, denn die A 1 bestehe schon seit Jahren. Aber erst jetzt hätten sich Bund und Land "auf höchster Ebene" auf einen konkreten Termin für die Abstufung verständigt. Für die Autofahrer werde sich außer der Bezeichnung kaum etwas ändern.Straße vor Übergabe saniert
Voraussetzung für die Abstufung von der "B" zur "L" ist laut Bartnick, dass die Straße vorher in einen ordnungsgemäßen Zustand gebracht wird. Dies sei durch die abschnittsweise Erneuerung der Fahrbahn in den vergangenen Jahren umgesetzt worden.
Für Michael Hülpes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil, ist die Abstufung folgerichtig, aber nicht konsequent genug: "Die VG ist davon ausgegangen, dass die B 52 nicht nur zwischen der Ehranger Brücke und Hermeskeil-Höfchen zur Landesstraße wird, sondern dies auch für den Abschnitt Höfchen bis Stadtmitte Hermeskeil gilt. Dieses Stück bleibt aber B 52." Darin sieht Hülpes einen Nachteil: Schon jetzt sei es so, dass nur ein Teil der LKW-Fahrer die A1-Anschlussstelle Reinsfeld für die Weiterfahrt auf der Hunsrückhöhenstraße (B 327/B 407) nutze. Andere würden aber bereits an der Anschlussstelle Hermeskeil abfahren, um über die bisherige B 52 zur Hunsrückhöhenstraße zu gelangen. Hätte der LBM auch den Abschnitt Höfchen-Stadtzentrum Hermeskeil zur Landesstraße deklariert, so Hülpes, wäre es besser möglich, den überregionalen Verkehr auf der A 1 an Hermeskeil vorbeizuführen.
Bernhard Busch, Bürgermeister der VG Ruwer, zeigt sich wenig überrascht. "Das war schon lange Zeit absehbar. Die Begründung ist einwandfrei und deshalb gibt es auch nichts daran zu meckern." Ein Unsicherheitsfaktor ist für Busch jedoch die 2016 geplante Einführung der PKW-Maut. Sollte diese Abgabe auch auf Bundesstraßen, nicht aber auf Landesstraßen fällig werden, könnte das nachteilige Folgen haben. Busch: "Wir wissen nicht, ob durch dieses Gesetzesvorhaben des Bundes die künftige L 151 möglicherweise noch attraktiver für Mautflüchtlinge wird und dann die Belastung weiter zunimmt." Nachdem 2005 die LKW-Maut in Kraft trat, habe sich auf der B 52 der Schwerlastverkehr deutlich erhöht, so der Chef der VG Ruwer.
Arnold Schmitt ist Landtagsabgeordneter und damit ein Vertreter des neuen Baulastträgers. "Mir ist ein Rätsel, wie das zustande gekommen ist. Die Öffentlichkeit wurde vorher nicht über die Abstufung informiert", kritisiert Schmitt den LBM. Die bisherige B 52 sei zwar nicht marode, aber eine Landesstraße mehr. Schon jetzt fehle das Geld, um die Landesstraßen zu sanieren.Extra
Diese Straßen wurden in den vergangenen Jahren abgestuft: B 49 von Trier bis Schweich (1972 bis 1976 zur L 145 wegen Neubau A 602). B 49 Schweich-Wittlich (1984 zur L 141 wegen Neubau A 1). B 51 von Trassem bis zur saarländischen Grenze (1988 zur L 131 wegen neuer B 51 Saarburg-Mettlach). B 327 bei Hermeskeil (1991 zur L 151 wegen Neubau A 1). B 50 von Landscheid bis Wittlich zur L 52, K 54; L 34 2003 (wegen Neubau A 60). red
