Fliegerbombe in Trierer Innenstadt gefunden: 6000 Menschen von Evakuierung betroffen - Entschärfung am Freitag (Karte/Fotostrecke, Video)

Trier · Eine bei Bauarbeiten in der Trierer Innenstadt gefundene britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg soll am Freitag entschärft werden. 6000 Menschen sind von der Evakuierung betroffen. Bei einer Pressekonferenz informierten Stadt, Feuerwehr und Polizei über die geplanten Maßnahmen.


Bei Bauarbeiten in der Trierer Innenstadt ist am Dienstag eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Von der etwa 250 Kilogramm schweren Sprengbombe gehe nach Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes (KMRD) keine unmittelbare Gefahr aus, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Bombe soll am kommenden Freitagabend ab 21.00 Uhr entschärft werden. Der KMRD rechne mit einer unproblematischen Entschärfung des Blindgängers. Sie werde etwa zwei Stunden dauern. Um alle Gefahren auszuschließen, werden in einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle alle Wohnungen und anderen Gebäude evakuiert. Betroffen seien etwa 6000 Menschen.

Hotline: Für Fragen der Anwohner und für Personen, die Hilfestellungen benötigen, wird rechtzeitig eine Hotline unter der Rufnummer 0651/718-1817 geschaltet.

In der Zone liegen unter anderem das Rathaus, das Theater, ein Kulturzentrum, das Rheinische Landesmuseum, der Dom und mehrere Hotels. Die Stadt will Anwohner umfassend im Vorfeld informieren, unter anderem auch per Handzettel in den Briefkästen. Den betroffenen Einzelhändlern werde empfohlen, ihre Geschäfte am Freitag bereits um 18 Uhr zu schließen. Von 19 Uhr an sollen die Zufahrtsstraßen in das Evakuierungsgebiet gesperrt werden, eine Stunde später soll die Evakuierung abgeschlossen sein. Bis zu der Entschärfung wird die Fundstelle vorsorglich rund um die Uhr von Bediensteten des Ordnungsamtes und der Polizei bewacht.
Evakuierungsbereich:

Karte wird nicht angezeigt? Hier geht es zur Vollbildanzeige . Die Fläche zeigt den Bereich, der am Freitagabend evakuiert wird. Kartengrundlage: Sonderlage Bombenfund Stadt Trier vom 28.6.2016. Alle Angaben ohne Gewähr.

Pressekonferenz

Stream (Archiv): https://www.facebook.com/volksfreundtrier/videos/1237915086219141/

Die Pressekonferenz am späten Dienstagabend zum Nachlesen:

- Entschärfung am Freitag, 1. Juli, gegen 21 Uhr:
- Am Freitag ab 18 Uhr soll es keine Veranstaltungen, Gottesdienste etc. mehr im Evakuierungsbereich geben.
- Geschäften wird empfohlen, auch gegen 18 Uhr zu schließen.
- Ab 19 Uhr: Straßensperrung im betroffenen Bereich von ca. 500 Metern rund um die Fundstelle (Neustraße 10)
- Die Evakuierung soll um 20 Uhr abgeschlossen sein. Bis zum Beginn der Entschärfung gehen Polizei und Feuerwehr von Haus zu Haus. Theoretisch kann die Polizei auch Leute gegen ihren Willen aus der Gefahrenzone bringen. Dezernent Egger appelliert an die Vernunft der Menschen.
- Im Einsatz werden eine Hundertschaft der Polizei plus rund 200 weitere Helfer sein.
- Die Entschärfung soll gegen 21 Uhr beginnen und kann bis zu zwei Stunden dauern.
- Im Evakuierungsbereich liegen z.B. auch neun Hotels, Tufa, Theater, zwei Altenheime, Kirchen und Dom, das Landesmuseum und eine Synagoge.
- Insgesamt sind ca. 6000 Personen in ca. 90 Straßen der Trierer Innenstadt von der Evakuierung betroffen. Die Sperrzone reicht von der Windmühlen- und Lorenz-Kellner-Straße im Westen über die Süd- und Ostallee mit einigen angrenzenden Straße bis zur Wind-, Flander-, und Glockenstraße, dem Stockplatz und der Walramsneustraße im Norden.
- Für Anwohner, die z.B. nicht bei Freunden oder Bekannten unterkommen können, wird es Schutzräume geben.
- Bürger, die im betroffenen Bereich wohnen, werden durch Wurfsendungen im Vorfeld informiert.
- Vor allem Hilfsbedürftige und deren Angehörige sollten sich frühzeitig auf die Evakuierung einstellen.
- Für Fragen der Anwohner und für Personen, die Hilfestellungen benötigen, ist ab sofort eine Hotline unter der Rufnummer 0651/718-1817 geschaltet.
Erstmeldung 16.45 Uhr

Fliegerbombe in Trierer Innenstadt gefunden: 6000 Menschen von Evakuierung betroffen - Entschärfung am Freitag (Karte/Fotostrecke, Video)
Foto: Michael Schmitz
Fliegerbombe in Trierer Innenstadt gefunden: 6000 Menschen von Evakuierung betroffen - Entschärfung am Freitag (Karte/Fotostrecke, Video)
Foto: Christiane Wolff
Fliegerbombe in Trierer Innenstadt gefunden: 6000 Menschen von Evakuierung betroffen - Entschärfung am Freitag (Karte/Fotostrecke, Video)
Foto: Christiane Wolff
Fliegerbombe in Trierer Innenstadt gefunden: 6000 Menschen von Evakuierung betroffen - Entschärfung am Freitag (Karte/Fotostrecke, Video)
Foto: Christiane Wolff

Bagger legt Fliegerbombe frei

Auf einem Grundstück in der Trierer Neustraße war am Dienstagmorgen eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Ein Mini-Bagger hatte den Blindgänger bei Ausschachtungsarbeiten in dem nach hinten gelegenen Privatgarten freigelegt.

Nach TV-Informationen hat die Sprengbombe ein Gewicht von 500 Pfund und muss vor Ort entschärft werden. Das soll am Freitag erfolgen. Bei solchen Entschärfungen gilt als Faustregel eine Evakuierungszone von 100 Metern pro Zentner Bombengewicht - was einem Evakuierungsumkreis mit einem Radius von 500 Metern entsprechen würde. Ein großer Teil der Trierer Innenstadt ist betroffen. Die Evakuierung soll um 20 Uhr abgeschlossen sein, die Entschärfung beginnt gegen 21 Uhr. Die Stadt hat am Abend bei einer Pressekonferenz zusammen mit Polizei und Feuerwehr über den Stand der Dinge informiert.

Der Kampfmittelräumdienst war vor Ort und hat die Bombe begutachtet. Nach Angaben von Dezernent Egger geht laut den Experten geht von dem Blindgänger im jetzigen Zustand keine Gefahr aus. Der Einsatz wird vom Kampfmittelräumdienst als "relativer Routinefall" eingestuft. Der Aufprallzünder soll unversehrt sein.

Das Haus, in dem zur Neustraße hin das "Think"-Schuhgeschäft ist, gehört nach TV-Informationen einem luxemburgischen Privatmann. Die Ausschachtungsarbeiten sind Vorbereitungen für einen geplanten Anbau.

Vor der für Freitag geplanten Entschärfung wird die Fundstelle rund um die Uhr von Bediensteten des Ordnungsamts im Wechsel mit der Polizei bewacht.

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