Bauen am Weg

TRIER. (LH) Die Trierer Europa-Union hat einen neuen Vorsitzenden: Werner Lorig, Diplom-Chemiker an der Trierer Fachhochschule, tritt die Nachfolge von Norbert Neuhaus an. Der erhielt für seine Verdienste die Europa-Union-Nadel in Silber.

"Ich bin ein überzeugter Europäer und freue mich auf diese Aufgabe", sagt Werner Lorig, neuer Mann an der Spitze des Kreisverbandes Trier der Europa-Union. Die Mitglieder wählten den gebürtigen Saarländer bei der Jahreshauptversammlung des Trierer Kreisverbandes der Europa-Union im "Julius" an der Fahrstraße einstimmig als Nachfolger von Norbert Neuhaus. Der hatte das Amt dreizehn Jahre bekleidet. Berufliche Gründe ließen es nicht mehr zu, den Vorsitz weiter zu führen, erklärte der ehemalige Trierer Wirtschaftsdezernent. Der schon seit geraumer Zeit (nur noch) Wochenend-Trierer übernimmt ab 1. Juni die Stelle als Generalsekretär von "Kirche in Not", ein internationales Hilfswerk päpstlichen Rechts, das in 17 Ländern vertreten sei. Die Abgabe des Amtes "fällt mir schwer", betonte Neuhaus, denn Europa und die europäische Einigung seien ihm ein "Herzensanliegen". Es sei "viel passiert", was Europa betreffe, betonte Neuhaus. Auf lokaler Ebene habe man versucht, "die kleinen Trampelpfade der guten Nachbarschaft zu Luxemburg und Frankreich zu einem richtigen Weg auszubauen". Leider sei dies nach Lothringen nicht so gut gelungen. Nicht zuletzt wegen der guten nachbarschaftlichen Beziehungen zur luxemburgischen Schwester-Organisation habe ihm die Arbeit großen Spaß bereitet. Unter den Gästen war die Präsidentin der Luxemburger Europa-Union (UEF), Kitty Deville, der Neuhaus für die Zusammenarbeit dankte. "Ich dränge mich nicht in das Amt hinein, aber ich möchte das Ganze doch etwas voranbringen", sagte Werner Lorig. An seinem Lehrstuhl im Bereich Lebensmitteltechnik an der Trierer Fachhochschule arbeitet Lorig schon länger an europäischen Forschungsprogrammen, insofern sei Europa für ihn nichts Neues. "Wir müssen sehen, dass wir an die jungen Leute ran kommen", sagte Lorig. Zudem gelte es, den Kontakt nach Luxemburg zu intensivieren. Kontroverse Diskussion

Der Landesvorsitzende der Europa-Union, Ernst-Ludwig Göpfert, würdigte Neuhaus' Verdienste mit der Europa-Union-Nadel in Silber: "Norbert, du hast der Europa-Union deinen Stempel aufgedrückt." Auch im Landesvorstand seien sein Rat und Wissen "immer von unschätzbarem Wert" gewesen. Nach dem Referat "Grenzenloses Europa? - Die Zukunft der Europäischen Union" von Heinz Wilhelm Schaumann (Ahrweiler), Mitglied des Bundesvorstands der Europa-Union, diskutierten die Mitglieder teils kontrovers das Für und Wider europäischer Politik mit Blick auf die Beitrittskandidaten Bulgarien, Rumänien und Türkei. Christa Klaß, Trierer Europa-Abgeordnete: "Wir brauchen die Türkei als Brücke zu Asien". Da es mit den Menschenrechten und der Demokratie in der Türkei aber "noch hapert", sei die Zeit für eine Aufnahme noch nicht reif.

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