Baum wird zum Hindernis

RUWERTAL. Ein Baum über dem Bachbett der Ruwer birgt eine große Gefahr in sich. Er könnte sich beim nächsten Hochwasser zu einem natürlichen Staudamm aufbauen und dadurch für Flutschäden sorgen.

Die momentane Wetterlage ist immer wieder gut für ein schädigendes Hochwasser an allen Flüssen und Bächen der Region. Auch das Ruwertal ist immer wieder davon betroffen. Straßenzüge, Häuser und Keller stehen mit schöner Regelmäßigkeit unter (Ruwer-)Wasser.Dabei haben auch kleinere Ursachen oft große Wirkungen. Eine solche kleine Ursache könnte ein umgefallener Baum über der Ruwer sein. Deutlich ist jetzt schon Treibgut an seiner linken Seite erkennbar; es hat sich dort in den Ästen verfangen. Bei einem Hochwasser ist erfahrungsgemäß mit weiterem antreibendem Holz und Unrat zu rechnen. Sie werden sich an dieser Stelle festsetzen. Die Folge ist klar, ein natürlicher Staudamm entsteht, die Ruwer kann nicht mehr ungehindert abfließen, und "der Bach macht sich breit".Ungehindert das Bett verlagern

Das kürzlich abgeschlossene "Gewässerprojekt Ruwer" hatte zum Ziel, das gesamte Gewässersystem einschließlich der Randstreifen als naturnahe Gewässer- und Auenlandschaft zu erhalten und zu entwickeln.Auch beim Bundesamt für Naturschutz ist zu diesem Thema zu lesen: "Die Ruwer und die Nebenbäche weisen über große Strecken naturnahe Gewässerläufe auf. Jedoch gibt es auch begradigte und bezüglich der Gewässerstruktur beeinträchtigte Bachabschnitte. Hier wird Starthilfe zu einer naturnahen Entwicklung gegeben: Die einfachste Möglichkeit ist, dem Bach Platz zur Verfügung zu stellen. So kann er ungehindert sein Bett verlagern und sich über die Zeit wieder naturnäher entwickeln."Seltene Tiere und Pflanzen schützen

Seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten müssen auf jeden Fall geschützt werden. Dazu wurden im Rahmen des Gewässerprojektes an der Ruwer und den Nebenbächen 56 Wanderhindernisse im Interesse der Fließgewässer-Bewohner abgebaut. Eine Gewässer-Durchgängigkeit, insbesondere auch bachaufwärts für Fische und Gewässerorganismen, ist dadurch erreicht worden.Doch nun liegt bachabwärts dieser Baum in seiner naturnahen Entwicklung vom Randstreifen aus quer über dem Bach und stellt eine Gefahr dar.Ob dazu etwas in einem "Pflege- und Entwicklungsplan für die Projektumsetzung von möglichst naturnahen Wasserläufen und der standortgerechten Nutzung" steht, bleibt abzuwarten. Wenn sich inzwischen allerdings ein Anwohner mit der Säge an dem Baum "vergeht", könnte dies zum Schutz der Anwohner geschehen.Entlang des Baches sind viele Jahrzehnte alte Bäume morsch und faul, drohen ebenfalls umzustürzen und so zu Hindernissen zu werden. Aktivitäten sind gefragt.

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