Baustelle nervt, aber alle wollen sie

Trier · Der Ausbau der maroden Loebstraße (L 145) in Trier ist absolut notwendig, die negativen Begleiterscheinungen sind daher meist unumgänglich. Dieser Tenor ergibt sich aus einer Umfrage vor Ort. Die TV beschreibt, wie das Millionenprojekt weitergeht.

Baustelle nervt, aber alle wollen sie
Foto: (h_st )

Trier. An der Baustellenampel in der Loebstraße warten Autofahrer, die stadtauswärts unterwegs sind. Die Ampel schaltet auf Grün, doch losfahren kann niemand: Wegen Dauergrün in der Gegenrichtung ist die einzige Fahrspur durch den Gegenverkehr blockiert. Der Stau wird immer länger, Fahrer steigen schimpfend aus ihren Autos. Als ein herbeigeeilter Techniker die defekte Ampel repariert, lösen sich Stau und Frust wieder auf.
Diese Szene vom Dienstag zeigt, wie sensibel eine Operation an einer so bedeutenden Schlagader wie der Loebstraße ist. Anlieger ächzen unter den Folgen. Albert Sprünker von der Firma Vergölst Reifen + Autoservice in der Ohmstraße verzeichnet Umsatzeinbußen: "Wenn die Loebstraße voll gesperrt ist, führt die Umleitung hier durch, und die Bushaltestelle wird hierher verlagert. Dadurch gibt es lange Staus, blockierte Einfahrten und abgeschreckte Kunden. Das hat unseren Betrieb ausgerechnet während der Umrüstphase von Winter- auf Sommerreifen behindert." Aktuell müssen Kunden etwa aus dem Ruwertal wegen der Sackgasse einen Umweg fahren. Sprünker lässt aber keinen Zweifel: "Jeder ist froh, dass die Straße endlich ausgebaut wird."
Das bestätigt auch Theo Schwickerath von Europart (Fahrzeugteile/Werkstattbedarf): "Wir sind nicht so stark beeinträchtigt, weil wir nicht so sehr von der Laufkundschaft leben wie andere Firmen." Die Bäckerei Dietz hat Konsequenzen gezogen, wie ein Plakat verdeutlicht: "Aufgrund der momentanen Baustellensituation machen wir bis Sonntag, 30. August, Betriebsferien."
Matthias Schwalbach von der Handwerkskammer sagt: "Die Arbeiten laufen zügig und professionell ab. Die Ampelstaus halten sich in Grenzen. Die Parksituation ist erschwert, aber es finden sich noch freie Parkplätze." Bedenken äußert Schwalbach wegen der von 8,50 auf 6,50 Meter verschmälerten Fahrbahn: "Es ist zu befürchten, dass man an stehenden Fahrzeugen auf der Straße bei Gegenverkehr nicht mehr vorbeifahren kann. Die Stauanfälligkeit der Loebstraße dürfte stark zunehmen."

Das ist erledigt: Die Bauphase 1 (zwischen Ohmstraße und Auer-von-Welsbach-Straße) und die Bauphase 2.1 (zwischen Ohmstraße und Pfalzeler Brücke, Fahrspur stadteinwärts) sind komplett fertig.

Das läuft aktuell: In der Bauphase 2.2 werden die Fahrspur stadtauswärts zwischen Ohmstraße und Pfalzeler Brücke sowie die Kreuzung Loebstraße/Ohmstraße erneuert. Der Verkehr fließt über die Loebstraße und wird bei halbseitiger Sperrung per Ampel geregelt. Der Buslinienverkehr 1, 30, 86 fährt die reguläre Route.

So geht es weiter: Phase 3 beginnt voraussichtlich in Kalenderwoche 35 (24. August). Betroffen ist der Abschnitt zwischen Auer-von-Welsbach-Straße und Firma Natus. Gleichzeitig läuft Phase 4.1 mit halbseitigem Ausbau bis Bauende (Loebstraße 14). Wegen der Vollsperrung der Loebstraße zwischen Auer-von-Welsbach-Straße und Rudolf-Diesel-Straße wird der Verkehr über Ohmstraße, Metternichstraße und Rudolf-Diesel-Straße geleitet.Extra

Baustelle nervt, aber alle wollen sie
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Stadt reagiert auf Beschwerden: Während der Vollsperrung der Loebstraße wichen viele Fahrer über die Dasbachstraße aus. Dadurch wurde das dortige Stauproblem verschärft: Weil das einseitige Parken auf der Straße in bestimmten Abschnitten erlaubt war, kam es zu Engpässen, so dass der Gegenverkehr warten musste. Vor allem LKW und Busse kamen nicht durch, so dass sich Staus bildeten. Eine TV-Anfrage dazu hat sich mit einer Reaktion der Verwaltung überschnitten: Seit Mittwoch gilt in der Dasbachstraße absolutes Halteverbot. Nur im Bereich des Autohändlers (Nähe Einmündung Loebstraße) ist kurzzeitiges Ein- und Ausladen erlaubt. Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf kündigt an: "Der Verkehrsüberwachungsdienst wird diesen Bereich in nächster Zeit verstärkt kontrollieren." cus

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