Baustellen + Unfall = Verkehrsinfarkt

Trier · Der zweite Tag des doppelten Straßensanierungsprojekts in der Trierer City begann vielversprechend. Die Autofahrer waren auf die Umleitungen eingestellt, und im Gegensatz zum Vortrag floss der Verkehr relativ problemlos. Dann krachte es gegen 8.25 Uhr an der Römerbrücke. Folge: eine Stunde lang Megastau.

Trier. Viele Autofahrer kennen die Verlockung: Die Ampel zeigt bereits "dunkelgelb", aber man fährt dennoch weiter. Wird schon nichts passieren. Am Dienstag um 8.25 Uhr passiert es aber doch. Der in Luxemburg zugelassene BMW einer 29-jährigen Triererin, die just aus der Kaiserstraße nach rechts Richtung Johanniterufer abgebogen ist, wird von einem aus der Karl-Marx-Straße kommenden Mercedes eines 73-Jährigen aus dem Landkreis Trier-Saarburg erfasst und gegen einen Laternenmast gedrückt.
Den Einsatzkräften von Berufsfeuerwehr und Polizeiinspektion Trier, die wenig später zur Stelle sind, bietet sich ein Bild der Verwüstung. Dass die beiden Fahrer, jeweils alleinige Insassen, mit nur relativ leichten Verletzungen aus ihren total beschädigten Autos geborgen werden, grenzt an ein Wunder. "Der Aufprall war so stark - es hätte Tote geben können", sagt ein Polizeibeamter.
Die Schnittverletzungen des Mannes werden vor Ort verarztet, die unter Schock stehende Frau wird mit Verdacht auf ein Halswirbelsäulentrauma ins Krankenhaus gebracht.
Der Unfallhergang ist aus Sicht der Polizei schnell geklärt. Zeugen geben zu Protokoll, dass die BMW-Fahrerin trotz Rotlichts die Ampel an der Einmündung der Karl-Marx-Straße passiert und so den Zusammenstoß verursacht hat. Sachschaden: schätzungsweise 40 000 Euro.
Der Crash löst einen gewaltigen Stau an der cityseitigen Moseluferstrecke aus. Selbst die aus Richtung Konrad-Adenauer-Brücke kommenden Abschleppfahrzeuge bleiben zunächst stecken und werden von der Polizei zum Unfallort gelotst. Um 9.45 Uhr ist der Brückenkopf geräumt.Ostallee-Freigabe am Samstag


Doch es wird noch eine ganze Weile vergehen, bis sich das Verkehrsgeschehen in der City wieder einigermaßen entspannt. Denn dort herrscht ohnehin Ausnahmezustand. Seit Montag sind die Ostallee (zwischen Olewiger und Gartenfeldstraße) und die Stresemannstraße (zwischen Brückenstraße und Antoniuskirche in Richtung Südallee) wegen Fahrbahnsanierung gesperrt und die Umleitungsstrecken trotz Ferienzeit hoch frequentiert. Im Vergleich zum Vortag läuft der Verkehr dennoch zunächst relativ flüssig. Tiefbauamts-Chef Wolfgang van Bellen führt das darauf zurück, "dass sich die Verkehrsteilnehmer mittlerweile auf die Situation eingestellt haben". Tatsächlich: Als die Nachwehen des Römerbrücken-Unfalls abgeklungen sind, kommen Kraftfahrer schneller voran als am Montag. Lediglich im Feierabendverkehr am späten Nachmittag staut es sich wieder rund um den Kaiserthermen-Kreisverkehr.
Der gesperrte Abschnitt der Stresemannstraße kann nach Einschätzung von Tiefbauamts-Leiter van Bellen bereits am Donnerstagvormittag freigegeben werden: "Unsere Auftragsfirmen kommen gut voran."
Die Freigabe der Ostallee werde sich hingegen verzögern: "Wir werden erst am Morgen des Karsamstags die Absperrungen entfernen können." Prognose: freie Fahrt ab 10 Uhr.
Während das Projekt Stresemannstraße vor dem Abschluss steht, geht die Sanierung der Ostallee in der kommenden Woche weiter. Von Donnerstag, 24. April, bis Sonntag, 27. April, folgt der finale Abschnitt zwischen Gartenfeld- und Bahnhofstraße.

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