Trier. Es scheint ein Irrtum zu sein, dass sich Kinder nicht für die antike Sagenwelt interessieren. Denn die 13 jungen Laienschauspieler im Alter zwischen acht und zwölf Jahren beschäftigten sich vergangene Woche nach der Schule täglich drei Stunden mit der Welt der Antike. Geleitet wurde das Projekt von der Theaterpädagogin des Stadttheaters Silvia Martin zusammen mit Ina Steinbrücker und Bärbel Doniat. "Ziel ist es, die Kinder spielerisch für die Antike zu begeistern", betont Silvia Martin.Mit viel Spass waren die jungen Schauspieler bei der Sache. Viele hatten sich schon im Vorfeld über das alte Griechenland mit seinen Sagen und Mythen informiert und brachten somit ein Vorwissen mit - damit hatten die Leiterinnen im Vorfeld nicht gerechnet. Doch nicht nur die Vermittlung der alten Sage stand im Mittelpunkt, sondern auch die Schauspielerei. Und deshalb lernte der Theaternachwuchs erst einmal spielerisch, wie man Körperspannung aufbaut und ausdrucksstark auf der Bühne steht. Auch ihre Masken für die Aufführung haben die Kinder selbst aus Gips gebastelt.In den einzelnen Szenen nehmen die Kinder Gestalten an, wie die des Laios, dem Vater von Ödipus oder Iokaste. Immer wieder versammeln sie sich am Orakel von Delphi, dem Sprachrohr der Götter und fragen diese um Rat. "Mir macht Theaterspielen super viel Spass, es ist schön mal jemand anderes sein zu können", erzählt der elfjährige Lukas. Den Inhalt ihres Stücks finden sie interessant, aber zugleich auch brutal, traurig und unmoralisch, es sei halt eine Sage und damit unrealistisch, so die Meinung des Nachwuchses. Und eins steht für die Teilnehmer fest: sollte noch einmal ein Theaterworkshop in Trier stattfinden, sind sie wieder dabei. Höhepunkt der Woche war für den Theaternachwuchs die Aufführung des Stücks vor den Eltern.