Bei Eintracht Trier fing alles an

TRIER. (dse) Vor über 60 Jahren haben sie sich im früheren Vereinshaus "Zum goldenen Brunnen" vom SV Eintracht Trier getroffen. Soldat Bruno Faßbender hat die Gunst der Stunde sofort genutzt und seiner Wilhelmine einen Heiratsantrag gemacht. Nach einigen Hürden haben die Zwei am 1. April 1944 geheiratet.

Mit den Worten "Weißt Du was? Wir heiraten!" hatte Ende 1943 alles angefangen. Bruno Faßbender war damals auf Genesungsurlaub in Trier, weit weg von seiner Truppe in Russland. Sein Kompaniechef sei von den Plänen gar nicht begeistert gewesen, aber er habe einfach gesagt, er müsse heiraten, erinnert sich der Jubilar schmunzelnd. Allerdings habe er sich das Ganze einfacher vorgestellt. "Ich war noch keine 21 Jahre alt, so dass meine Eltern mich beim Standesamt noch großjährig machen mussten", erzählt der 82-Jährige. Auch hätten noch jede Menge Papiere gefehlt. Am 1. April um 10 Uhr war es in der Kirche St. Laurentius dann soweit. Nach dreimaligem Fliegeralarm, bei dem die ganze Hochzeitsgesellschaft jedes Mal in den Keller flüchtete, waren sie um elf Uhr endlich Mann und Frau. Als Bruno Faßbender im August 1945 aus amerikanischer Gefangenschaft kam, fand er Frau und Tochter Margit in Nürnberg wieder. Drei Tage war die kleine Familie per Fahrrad zurück nach Hause unterwegs. Heute ist sich der Ehemann sicher, dass die Hochzeit ihm das Leben gerettet hat. "Ich bin damals in Berlin hängen geblieben, weil die Russen den polnischen Korridor bereits geschlossen hatten." Auch wenn es in den 60 Jahren Ehe viel Sturm und Gewitter gegeben habe, habe sie doch bis heute gehalten.

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