Bei Pesé gehen die Lichter aus

TRIER. (m.a.) Trotz 1-A-Lage in der Fußgängerzone muss das Fachgeschäft Pesé Junior schließen. Wachsende Kaufzurückhaltung und die fehlende Nachfolge sind die Ursachen für das Aus des Leuchtenladens.

Beim abendlichen Spaziergang durch die Trierer Fleischstraße hat sich mancher Passant daran erfreut, bei Pesé junior einmal gegen die Scheibe zu klopfen. Daraufhin gingen nämlich alle Lampen und Leuchten im Verkaufsraum des Fachgeschäftes an und spendeten Licht in allen Variationen.In wenigen Tagen gehen die Lichter des Trierer Traditionsladens allerdings ganz aus. Schweren Herzens hat sich die Inhaberin Christa Pesé-Koch zur Geschäftsaufgabe entschlossen. "Die Weiterführung unseres Geschäftes ist durch die steigende Kaufzurückhaltung seit Einführung des Euro betriebswirtschaftlich nicht mehr zu verantworten", bedauert die Inhaberin, die seit den 80er Jahren Verkaufsleiterin im elterlichen Geschäft ist.Vorreiter waren Gustav Pesé und seine Frau Berta, die im Kriegsjahr 1941 ein Elektrogeschäft und einen Elektrohandwerksbetrieb gründeten.Evakuierung erfordert Zwangspause

Da es bereits das väterliche Geschäft unter gleichem Namen gab, entstanden zur Unterscheidung der beiden Läden die Firmennamen Gustav Pesé senior und Gustav Pesé junior.Es folgte eine Zwangspause der Geschäftsaktivitäten während des Zweiten Weltkrieges wegen der Evakuierung. Danach wurde in der Neustraße eine neues Geschäft eröffnet. Ab 1950 bezog Pesé junior die Geschäftsräume am heutigen Standort in der Fleischstraße und bot dort ein Vollsortiment mit Elektrohaushalts-Artikeln, Radio, Fernsehen und Leuchten an.Ein Meisterbetrieb für Elektroinstallationen aller Art und eine Fachwerkstatt für Radio und Fernsehen gehörte ebenfalls dazu. Nach dem frühen Tod des Firmengründers Gustav Pesé im Jahr 1970 gelang es seiner Frau Berta Pesé mit Hilfe von langjährigen und guten Mitarbeitern, den Familienbetrieb aufrecht zu erhalten und in den Folgejahren immer weiter zu entwickeln, berichtet Christa Pesé-Koch über die Firmengeschichte."Mit dem Ausbau der Fleischstraße zur Fußgängerzone und dem Bau des Kaufhauses Horten 1974 erhielt das Geschäftshaus das heutige Gesicht", blickt Inhaberin Christa Koch-Pesé auf die Geschichte des Unternehmens zurück.Doch Mitte des Monats wird das Ladenlokal in der Fleischstraße, das durch den Trierer Familienbetrieb im Laufe der Jahre praktisch zum Inventar der Fußgängerzone gehörte, ein neues Gesicht bekommen. Vorausgesetzt, es findet sich ein geeigneter Nachmieter.

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