Beispielhafte Bewahrung von Kultur

TRIER/WAWERN. Für ihre beispielhaften Verdienste um den Erhalt von Kulturdenkmälern hat die Handwerkskammer (HWK) Trier je drei Hauseigentümer und Handwerksunternehmen mit dem Denkmalpflegepreis ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielten Dagmar und Kim Kreilgaard für die mustergültige Restaurierung des barocken ehemaligen Klosterhofes in Wawern.

Mozarts Kleine Nachtmusik, gespielt vom Kammermusikensemble des Angela-Merici-Gymnasiums, bildete den klassischen Auftakt zur Feierstunde im Tagungszentrum der HWK. Stimmig deshalb, weil es beim inzwischen zum neunten Mal ausgelobten Denkmalpflegepreis um die Bewahrung (klassischen) Kulturgutes geht. Mehr Gefühl für Gemeinschaft

"Pflegender und schützender Umgang mit den Zeugnissen der Vergangenheit stärkt in ganz besonderer Weise das Gefühl der Zusammengehörigkeit in einem Gemeinwesen. Hierauf hinzuweisen ist besonders wichtig in einer Zeit der Mobilität und Globalisierung, in der das Bedürfnis der Menschen nach emotionaler Bindung an Heimat eine Rennaissance erlebt", sagte der Ehrenpräsident der HWK, Hans-Josef Jänschke, in seiner Begrüßung. Das Handwerk habe entscheidenden Anteil an der Gemeinschaftsaufgabe Denkmalpflege. Denn Handwerkliches mache ein Objekt authentisch für Entstehungszeit und Region und sei nur durch tradierte spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten zu bewahren. "Überliefertes bewahren zu wollen, bedingt eine entsprechende geistige Einstellung", ergänzte Domkapitular Franz Ronig in seiner Festrede über die Geschichte der Denkmalpflege. Eine Einstellung, die bei den Eheleuten Dagmar und Kim Kreilgaard in doppelter Hinsicht Früchte getragen hat. Nicht nur, dass sie nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten in einem innen und außen historisch-authentisch gestalteten Kleinod leben können. Für die sorgsame Erhaltung des barocken ehemaligen Klosterhofes und Weingutes Unterm Herrenberg in Wawern wurden sie unter 47 Bewerbungen mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Ein weiterer Eigentümerpreis ging an Alois Kneppers, der die ehemalige Pfarrkirche St. Quirin in Malberg (Kreis Bitburg-Prüm) durch Sanierung vor dem Verfall rettete. Eine nicht dotierte Anerkennung im Rahmen des Preises erhielt die Sparkasse Trier für besonderes Engagement bei der Restaurierung des in ihrem Besitz befindlichen Steingröverhauses in der Petrusstraße in Trier. Auch drei Handwerkerpreise wurden vergeben: Tischlermeister Helmut Wollscheid aus Konz erhielt ihn für die behutsame Aufarbeitung der Innenausstattung des Hauses Thebäerstraße 11 in Trier. Tischlermeister Alfred Wirtz für Restaurierungsarbeiten in und am Haus Bahnhofstraße 1 in Ralingen und Stukkateurmeister Pasquale Bucio aus Butzweiler für die Wiederherstellung der Stuckarbeiten im Steingröverhaus. Denkmalpfleger, die Objekte und Ausführende vorstellten, lobten Fingerspitzengefühl und handwerkliche Ausführung. Jänscke sagte: "Der Bedeutung, die dem Handwerk hier zukommt, möchten wir weiterhin mit der Auslobung des Denkmalpflegepreises im Zweijahresturnus Rechnung tragen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort