Bekenntnis zur Steillage

TRIER. Der Weinbauverbandspräsident Mosel Saar Ruwer, Adolf Schmitt, der Vorsitzende des Kreisbauern- und Winzerverbandes, Walter Clüsserath, sowie die CDU-Landtagsabgeordneten Michael Billen, Arnold Schmitt und Christine Schneider verständigten sich über Strategien, die in Zukunft den Weinbau in der Region stärken und in die parlamentarische Diskussion eingebracht werden sollen.

Zum Erhalt der Weinbaulandschaft und zur Unterstützung der Weinbaubetriebe der Region sollen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Die CDU-Landtagsfraktion suchte neben anderen Weinbauverbänden auch das Gespräch mit dem Weinbauverband Mosel Saar Ruwer und dem Kreisbauern- und Winzerverband Trier-Saarburg. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Eckpunkteregelung, die den Einsatz von Saisonarbeitskräften bei der Weinernte betrifft. Zehn bis 20 Prozent der Arbeitskräfte müssen nach der Eckpunkteregelung aus einheimischen Arbeitslosen bestehen. Allerdings zeige die Zwischenbilanz für die erste Hälfte des Jahres, dass dieses System in der Praxis nicht funktioniere. "Wir fordern eine komplette Abschaffung der Eckpunkteregelung", sagt Christine Schneider, Mitglied des Landtages und Vorsitzende des Ausschusses für Landwirtschaft und Weinbau. In einem weiteren Punkt wird die stärkere Förderung des Steillagenweinbaus aus EU-Mitteln gefordert. "Die Region Mosel Saar Ruwer ist eines der größten zusammenhängenden Steillagengebiete in ganz Europa. Darüber hinaus bietet das weitere Arbeitsplätze zum Beispiel im Bereich des Tourismus", sagt Weinbaupräsident Adolf Schmitt. Die Förderung sei ein nötiges Instrument, um den Erhalt der Kulturlandschaft zu sichern. Maßnahmen der Modernisierung und Rationalisierung sollen gefördert werden, um die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und die Sicherung des Einkommens der Steillagenwinzer und einen umweltschonenden Steillagenweinbau zu gewährleisten. Zuschüsse für die Investition in Technik, für die Rekultivierung von Drieschen und die Bewirtschaftung (1000 Euro pro Hektar ab 30 Prozent Steigung, 5000 Euro/Hektar ab einer 50-prozentigen Steigung) seien erforderlich. "Ohne Weinbau kein Tourismus. Es ist höchste Zeit, dass sich die Landesregierung dabei auf den Weg macht", sagt Michael Billen. Ein wichtiges Marketinginstrument ist die Umbenennung des bisherigen Weinbaugebietes Mosel Saar Ruwer in Großregion Mosel, die im deutschen Weingesetz verankert werden soll. Die Bezeichnung des Herkunftsgebietes unter dem Schlagwort "Mosel" sei prägnanter. Dennoch werden sich die einzelnen Regionen auf den Etiketten auch künftig wieder finden. Ein ähnliches Beispiel gab es bereits vor einigen Jahren bei der Umbenennung von Rheinpfalz in Pfalz, die positiv angenommen wurde. Ferner wünschen Weinbauverband und CDU-Politiker die Regelung des Mengenhöchstertrages und den Ausgleich der Gesamthektarerträge von Flach- und Steillagen durch die Länderermächtigung, aber nicht die Begrenzung innerbetrieblichen Ausgleiches der Erträge einzelner Rebsorten. Auch zum Vorschlag für die Weinmarktverordnung der EU-Kommission im Juni beziehen Verbände und Politiker Stellung. Sie fordern eine Reform und strukturverbessernde Maßnahmen, die Investition in Qualitätsinitiativen und umweltschonende Arbeitsmethoden, statt die Stilllegung von Flächen zu subventionieren und wie angekündigt die Anreicherung deutscher Weine mit Saccharose zu verbieten.

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