Beratung, Bildung und Begegnung

FEYEN-WEISMARK. Weg von der klassischen Kindergartenarbeit will der Träger der Kindertagesstätte (Kita) St. Valerius, das Annastift, kommen und mehr Stadtteilarbeit machen. Grundlage dafür ist der laufende Umbau einer ehemaligen Offiziersvilla zu Gruppenräumen und der Anbau eines Familienzentrums.

"Wir haben derzeit wesentlich mehr Anfragen als Plätze", erläutert Kita-Leiter Bernhard Klein die Notwendigkeit, den Kindergarten St. Valerius zu erweitern. Im Dezember 2003 wurde damit begonnen, eine ehemalige französische Offiziersvilla in der Gratianstraße zu Gruppenräumen umzubauen. Nach der Eröffnung werden dann in der Clara-Viebig-Straße und im neuen Standort in der Gratianstraße jeweils drei Gruppen untergebracht sein.Umbau bis August fertig gestellt

Eine der Gruppen, die bislang in der Clara-Viebig-Straße beheimatet ist, sowie eine derzeit in einem von der Stadt angemieteten Gebäude in der Gratianstraße untergebrachte Gruppe werden ins neuen Domizil wechseln. Zusätzlich wird eine Gruppe neu eröffnet. Geplante Fertigstellung des Umbaus ist im August. Das Gebäude in der Gratianstraße verfügt über mehrere Etagen und einen Aufzug und hat damit ein anderes Flair als ein klassischer Kindergarten in Flachbauweise. Der "Wohnhaus-Charakter" bleibt erhalten, und auch architektonisch ist der Umbau so angelegt, dass jede Gruppe "ihre Wohnung" hat, erklärt Annastift-Geschäftsführerin Christiana Imping-Schaffrath. Außerdem verfügt der neue Standort über ein großes Außengelände mit altem Baumbestand. An die alte Offiziersvilla wurde ein kleineres Nebengebäude angebaut. Insgesamt entstehen so etwa 500 Quadratmeter. Die Räume des Anbaus sollen jedoch nicht für die Arbeit mit den Kindern, sondern als "Familienzentrum" genutzt werden. Dort will der Kita-Träger Annastift in Kooperation mit der Pfarrei und der Stadt präventive Sozialarbeit anbieten. Der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) wird einen Teil seiner Beratungsangebote in diese Räume verlagern. Fachleute werden Familien in schwierigen Lebenssituationen beraten. Dazu gehören auch die Tagesmutter-Vermittlung und die Trennungs-Beratung. Die Beratung des SKF soll so wohnortnäher und für die Eltern im Stadtteil besser annehmbar werden. Neben Beratung soll das Familienzentrum Raum für Bildung geben. Eltern steht dort ein Kursangebot - zum Beispiel ein Batikkurs oder Rückenschule für Erwachsene und Schulkinder - offen. Gleichzeitig ist das Familienzentrum als Begegnungsstätte gedacht und Raum für Erfahrungsaustausch und zum Kennenlernen bieten. Für Ideen und Engagement der Eltern kann das neue Familienzentrum Räume anbieten. "Als wir uns entschlossen haben, die Kita St. Valerius im Konversionsgebiet Feyen-Weismark zu übernehmen, war für uns klar, dass wir hier nicht nur klassische Kindergartenarbeit machen wollen", erläutert Christina Imping-Schaffrath. "Der Kindergarten soll nicht mehr wie früher nur für die betreuten Kinder und deren Eltern offen sein", fügt Leiter Bernhard Klein hinzu. Mit diesem neuen Ansatz setzt das Annastift auf Prävention, die Mobilisierung von Eigenkräften und will so "Stadtteil-aktivierend" tätig sein.Morgen in "Trier - ganz nah": Tradition seit 1868 - die frühmorgendlichen Mai-Gottesdienste an der Trier-Wester Maria-Hilf-Kapelle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort