Bernarding hat neuen Job

Aller guten Dinge sind zwei: Nach Triers scheidendem Kulturdezernenten Ulrich Holkenbrink hat jetzt auch sein Kollege und Parteifreund Georg Bernarding einen neuen Job. "Ich gehe in die Privatwirtschaft", sagt der 55-Jährige dem TV.

 Der gebürtige Saarländer Georg Bernarding scheidet im Februar aus seinem Amt als Dezernent. Foto: privat

Der gebürtige Saarländer Georg Bernarding scheidet im Februar aus seinem Amt als Dezernent. Foto: privat

Trier. Als Dezernent und Politiker muss man - neben Fachkenntnissen und Entscheidungsfreude - rhetorisches Geschick haben und gerne reden. Der scheidende Kulturdezernent und einstige CDU-Spitzenkandidat bei der OB-Wahl, Ulrich Holkenbrink, ist dafür vielleicht nicht gerade ein Paradebeispiel, sein Kollege Georg Bernarding dagegen schon eher. Gemeinsam ist beiden Christdemokraten, dass sie so allmählich ihre Koffer im Trierer Rathaus packen können. Denn ihre Amtszeit läuft im Februar nächsten Jahres ab. Der eine (Bernarding) wurde mangels ausreichender Mehrheit im neuen Stadtrat nicht wiedergewählt, den anderen (Holkenbrink) unterstützte nicht mal mehr die eigene Partei.

Die gute Nachricht: Den beiden scheidenden Dezernenten bleibt der Gang zum Arbeitsamt erspart. Der gelernte Lehrer Holkenbrink wird neuer Rektor der katholischen Blandine-Merten-Realschule. Und auch Jurist Georg Bernarding hat inzwischen einen neuen Job gefunden - "in der Privatwirtschaft", sagt er gestern unserer Zeitung. Geht's vielleicht noch ein bisschen genauer, Herr Bernarding? Die Antwort klingt nach einem typischen Politiker-Statement. Der 55-Jährige redet viel und sagt wenig. "Sicher ist, dass ich keine Politik mehr mache und auch nicht zur Handwerkskammer gehe."

"Ich bin künftig viel unterwegs"



Das ist nicht sonderlich überraschend. Schließlich ließ die CDU Bernarding bei der Aufstellung des Oberbürgermeister-Kandidaten hängen. Und der Top-Job bei der Handwerkskammer ist mit Ex-Polizeipräsident Manfred Bitter längst wieder besetzt. Apropos Polizeipräsident: "Das werde ich auch nicht", verrät Bernarding unter Verweis auf derzeit kursierende Gerüchte. Wahr daran ist allerdings nur, dass der Stuhl des Trie rer Polizeipräsidenten immer noch frei ist. Dass die Mainzer Landesregierung ernsthaft in Erwägung gezogen haben könnte, dort ausgerechnet den Christdemokraten Georg Bernarding hinzusetzen, ist so unwahrscheinlich wie seinerzeit die Wahl Holkenbrinks zum Trie rer OB.

Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise glauben indes zu wissen, wohin die Reise Bernardings geht: zu einem privaten Alten- und Pflegeheimträger. "Wo haben Sie das denn her?", meinte der 55-Jährige gestern am Telefon, um gleich hinzuzufügen: "Kein Kommentar."

Aber ein bisschen etwas verrät der scheidende Dezernent dann doch noch: "Ich bleibe in Trier wohnen und bin künftig viel unterwegs." Und wohin denn? "Es gibt ja so viele schöne Orte", sagt Bernarding.

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