Bersten statt graben

TRIER. (red) Die Aufgabenstellung war als Pilotprojekt prädestiniert: 460 Meter Gasrohrleitung mussten in der Nordallee erneuert werden. Das "Berstlining-Verfahren" erwies sich als sehr effktiv. Es spart Kosten und Zeit.

Die Baumaßnahme in der Nordallee wurde vom regionalen Gasversorger Stadtwerke Trier (SWT) erstmalig im so genannten Berstlining-Verfahren angegangen. Ausführender Dienstleister war die Firma Brochier, die in diesem Jahr bereits zwölf Kilometer Rohrleitungen in diesem Verfahren deutschlandweit erneuert hat. Und so funktioniert es: Im ersten Arbeitsschritt werden im Abstand von 100 Metern Start- und Zielgruben ausgehoben. Dann wird ein Berstkopf mit 80 Tonnen Zugkraft durch die alte Leitung gezogen, deren spröde Wand dabei auseinander bricht und einen größeren freien Querschnitt freigibt. In diese Höhlung wird im zweiten Arbeitsschritt das neue Hartmantel-Polyethylenrohr eingezogen. Wobei zur Verkürzung der Bauzeit auch an Wochenenden gearbeitet wird. Die gesamte Strecke wird dann vor der Inbetriebnahme zur Qualitätskontrolle einer Druckprüfung unterzogen. Durch diese Vorgehensweise kann die Bauzeit drastisch verkürzt (Zeitersparnis beim Projekt Nordallee: vier Monate) und bis zu einem Drittel der Kosten gespart werden. Allerdings bringt es der durch umfangreichere Vorplanung und weiträumige Verkehrslenkung erhöhte Aufwand mit sich, dass Maßnahmen dieser Art nur auf Hauptachsen (beispielsweise Alleenring und Uferstraße) praktizierbar sind. Diese Option wollen die SWT nach den positiven Erfahrungen beim Modellprojekt Nordallee zukünftig nutzen.

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