Berufsfindung auf Campus

Schülerinnen erhielten praxisnahe Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Berufsfelder beim Girls day an der Uni.

Trier. (ae) Das nach einer britischen Mathematikerin des 19. Jahrhunderts benannte Ada- Lovelace-Projekt der Universität Trier machte zum siebten Mal beim Girls Day mit. Dr. Franziska Fellenberg und Mentorinnen aus Fachrichtungen mit geringem Frauenanteil wie Mathematik, Wirtschaftsinformatik und Informatik leiteten durch fünf ausgewählte Programme. Unter anderem ließen sie die Schülerinnen in der Uni-Druckerei ein Druckdokument erstellen, boten Einblick in Computer-Hard- und Software sowie Berufe im Rechenzentrum. Außerdem gab es ein Berufsfindungs- und, in Kooperation mit der Fachhochschule, ein Lötseminar. 65 Mädchen im Alter von zwölf bis 16 Jahren hatten sich angemeldet. "Eine recht große Resonanz", findet Franziska Fellenberg, die gezielt Schulen aller Ausrichtungen angeschrieben hatte. Miriam und Sandra (15), beide vom Angela Merici Gymnasium, widmeten sich mit Eifer der Metallbearbeitung in der Universitätsschlosserei, stanzten Buchstaben in Eisen oder bauten ein Scharnier. "Mal was anderes und ein ungewohnter Werkstoff", fanden die beiden. Andere umringten derweil ihre betreuende Mentorin Nina Goossens, die bald ein Mathematikstudium abschließt, und erzählte, sie habe in Mathe in der neunten Klasse eine Fünf auf dem Zeugnis gehabt. "Welche Noten braucht man, wenn man Mathe oder Psychologie studieren will?" oder: "Wo kann man dann später arbeiten?" wollten die Mädchen wissen, in deren Vorstellung ein Studium sich nicht wesentlich von Schule unterscheidet. Die Mentorin leistete Aufklärungsarbeit. Inzwischen hatte sich draußen ein Kamerateam aufgestellt: 14- und 15-Jährige aus der Theodor-Heuss-Haupt- und der Ludwig-Simon-Realschule, die unter Anleitung von Karin Stötzer einen Film über den Girls Day drehen sollten, der im Offenen Kanal gezeigt wird. Anfangs kam es zu Turbulenzen, weil nicht klar ist, wer was wie und wo tun soll, doch dann schwangen sich Nina, Jessica und Kathrin beherzt hinter und Kamila vor die Kamera. "Die Technik ist kein Problem", stellten Kathrin und Jessica fest, die schon gefilmt haben. Und Nina ließ sich erklären, wie man Spannung in die Bildgestaltung bringen kann, denn: "Filmen interessiert mich." Auch für manche Mentorin war es eine neue Erfahrung, ihr Wissen an weiterzugeben. Aber meist trifft das Bemühen auf Offenheit, die Mädchen waren freiwillig da und sei es nur weil "Girls Day interessanter ist als Schule".

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