Beschwerlicher Weg zum Campus

Triers angehende Akademiker müssen hoch hinaus - denn die Fachhochschule liegt wie die Universität auf einem Berg. Fachhochschüler beschweren sich über die mangelhafte Busanbindung und übervolle Busse - und Anwohner über die Falschparker.

Trier. Knapp 1700 Studenten besuchen täglich die Fachhochschule (FH) Trier, deren Campus Schneidershof auf der Eifel-Seite der Mosel hoch oben über der Stadt liegt. Sie kommen mit Autos, mit dem Bus oder machen sich zu Fuß auf den Weg. Das ist nicht immer leicht.

"Die Busse zur FH sind immer unglaublich voll", sagt Sascha Linnig, angehender Bauingenieur. Täglich fährt der 25-Jährige, der aus Kell am See stammt, mit dem Bus der Linie 12 aus Trier in Richtung Schneidershof - einen Sitzplatz gibt es längst nicht immer. "Wer an der Nordallee oder am Zurlaubener Ufer zusteigen will, wird häufig stehen gelassen."

Dass die Busse den Bedarf nicht abdecken, liegt in Linnigs Augen auch daran, dass die Stadtwerke ihre geräumigen Gelenkbusse auf dieser Linie nur zu Stoßzeiten einsetzen. Ansonsten werden kleinere Busse von anderen Unternehmen eingesetzt. Und hier drängen sich laut Linnig die Studenten auf dem Gang, stehen zum Teil sogar auf der Treppe.

Der TV mischt sich unter die wartenden Fahrgäste. Entnervt schaut eine Studentin einem Linienbus hinterher, der von der Bundessstraße 49 (Neue Zurmaiener Straße) auf die Kaiser-Wilhelm-Brücke abbiegt - ohne vorher an der Bushaltestelle zu stoppen. Die Studentin zuckt mit den Schultern: "Morgens passiert das hier ziemlich häufig. Dann muss man entweder warten oder läuft zu Fuß." Eine halbe Stunde brauche sie dann aber schon, ehe sie im Hörsaal sei. Doch heute hat sie Glück - sie muss nicht laufen. Einige Kommilitonen sind mit dem Auto an die Bushaltestelle gefahren, um andere einzusammeln.

1,7 Millionen Euro für neuen Parkplatz



"Uns sind solche Ausfälle nicht bekannt", sagt Carsten Grasmück, Sprecher der Stadtwerke Trier (SWT). Ansonsten, betont er, würden die Stadtwerke die Linien noch stärker durch eigene Busse unterstützen. "Auf meine Anrufe hin haben sich die SWT überhaupt nicht geäußert", entgegnet Sascha Linnig verärgert.

Wenn der Bus vorbeifährt, greifen viele Studenten zum Autoschlüssel. Doch auch das ist an der FH manchmal mit Ärger verbunden: Während der für rund 1,7 Millionen Euro gebaute neue Parkplatz morgens noch völlig verwaist ist, haben die Ersten bereits ihre Wagen an der Straße geparkt - verbotenerweise. Der Fußweg zum Seminarraum ist von dort deutlich kürzer als vom Parkplatz. Die illegal abgestellten Fahrzeuge verärgern wiederum Anlieger, weil es wegen Enge und schlechter Sicht zu gefährlichen Verkehrssituationen kommen kann.

Der Stadt ist das Problem der Wildparker bekannt. "Nach dem Neubau des Parkplatzes ist es jedoch deutlich besser geworden, auch die Beschwerden von Anwohnern sind weniger geworden", erklärt Ralf Frühauf, Sprecher der Stadt Trier. Falschparker müssten jedenfalls auf Kontrollen von Hilfspolizisten gefasst sein.

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