Besinnung im positiven Trubel

TRIER. "Wer mich findet, findet Leben - Lebenswege auf der Landesgartenschau" - so lautet das Motto des Kirchengartens im Promenadenpark. Die 6000 Quadratmeter große Anlage am Wasserturm ist ein ökumenisches Projekt des Bistums und des evangelischen Kirchenkreises Trier.

"Beide Konfessionen wollen gemeinsam ein Angebot schaffen, das Berührungsängste abbaut oder gar nicht erst entstehen lässt", sagt Generalvikar Werner Rössel vom Bistum Trier. Die effektive Zusammenarbeit beider Kirchen habe Tradition in Trier. "Eine ökumenische Gesinnung zeigt sich nicht in schönen Sonntagsreden, sondern im praktischen Miteinander." Das Bistumsfest 2004 beginnt am 23. April, einen Tag nach der Eröffnung der Landesgartenschau. Oberbürgermeister Helmut Schröer begrüßt die starke Präsenz der Kirchen auf dem Petrisberg. "Wir erwarten eine Million Besucher und damit eine Menge positiven Trubel. Deshalb ist es sehr wichtig, dass es einen Ort gibt, an dem man innehalten und sich besinnen kann." Ökumenische Gottesdienste werden immer sonntags um 12 Uhr im Kirchengarten stattfinden. Bibelworte und ein Mittagsgebet gehören zu den täglichen Angeboten. Im "Oase" getauften Jugendcamp wird mittels "lebendiger Bauten" wie einer Weidenkapelle und Lehmhütten der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen ausprobiert und gezeigt. Jugendgruppen sind eingeladen, am Leben und Arbeiten im Jugendcamp teilzunehmen oder auch einige Tage dort zu verbringen. Ökologische Baumöglichkeiten sollen sichtbar gemacht und während der gesamten sechsmonatigen Laufzeit der Landesgartenschau von Kindern und Jugendlichen bearbeitet werden. Superintendent Christoph Pistorius erläutert die Struktur des Kirchengartens. "Die Agora, unser großer Versammlungsplatz, ist ein zentraler Ort der Begegnung und der Gastfreundschaft." Hier laden Sitzgelegenheiten zum Verweilen und zum Gespräch ein. Ein Pavillon bietet Schutz vor dem Regen und wird für die Gottesdienste sowie Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Zum täglichen Programm im Kirchengarten gehören die Bibelworte um 16 Uhr und das Mittagsgebet "Fünf vor Zwölf" um - wie der Name schon sagt - 11.55 Uhr. "Von der Agora führen zwei Wege durch den Kirchengarten", erklärt Pistorius. "Auf den Wegen kann man Nischen und Installationen entdecken, die sich mit dem eigenen Weg durch das Leben befassen und zum Nachdenken einladen." Der "Rastgeber" ist das tägliche Gesprächsangebot ab 16 Uhr. Pistorius: "Ein Mensch ist da und hat Zeit für andere und ihre Anliegen." Die katholische Erwachsenenbildung präsentiert die Ausstellung "Pflanzen in ihrem Element". Geplant sind einstündige Führungen mit Vorträgen dienstags und donnerstags ab 15 Uhr. Ein zentrales Element des Kirchengartens ist der Edelsteinaltar. "Die Edelsteine verweisen auf das biblische Bild vom himmlischen Jerusalem in der Offenbarung des Johannes", erläutert Superintendent Pistorius. Labyrinth lädt zur Suche ein

"Edelsteine deuten an, welcher Schatz die biblische Botschaft im Leben eines Menschen sein kann." Die Edelsteine im Kirchengarten wurden von der Deutschen Edelsteinstraße gestiftet. An den Wochenenden sind spezielle Führungen geplant. Auf einer Anhöhe findet der Besucher das Bodenlabyrinth. "Ein uraltes religiöses Symbol", betont Pistorius. "Es lädt ein, nach der verborgenen Botschaft zu suchen." Wer den Weg zum Zentrum finden will, muss 250 Meter weit laufen. Der Garten "Früchte der Arbeit" und der Kinder-Garten mit der Elemente-Werkstatt, die Bastel- und Malangebote sowie Spiel- und Sinneserfahrungen präsentiert, gehören ebenfalls zum ökumenischen Projekt. Informationen zur Landesgartenschau gibt es unter der LGS-Hotline 0180/5112004 (12 Cent pro Minute).

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