Besonderes an besonderem Ort

TRIER. "Werkform – Werkkunst" nennt sich eine Ausstellung gestaltender Handwerker der Region, die am vergangenen Wochenende in der Orangerie des Restaurants Weisshaus in Trier eröffnet wurde. Gezeigt werden Schmuck, Textilien, Glas-, Holz-, Keramik und Metallarbeiten.

Besondere Dinge an besonderem Ort - das ist, kurz zusammengefasst, der erste Eindruck beim Besuch der Werkform-Ausstellung. Hoch über den Dächern von Trier bietet der klar strukturierte Raum der Orangerie am Weisshaus das ideale Ambiente für Exponate, die aus jedem Blickwinkel durch ausgefeilte Ästhetik bestechen.Tradition trifft Moderne

Gestaltet wurden sie von neun Handwerkerinnen und Handwerkern der Region, die sich mit dem Anspruch hohen handwerklichen und künstlerischen Niveaus als Gruppe "Werkform" zusammengeschlossen haben: Anne Hein, Hedi Schon und Norbert Kölzer (Glasgestaltung), Gabriele Drangmeister und Rudi Müller (Schreinerei), Elke-Gerber-Eckert (Keramik), Paul Kreten (Kunstschmiede), Birgit Maringer (Schmuck) und Beate Lambrecht (Filz, Textil).

Bei aller Verschiedenheit der Gewerke fällt eine Gemeinsamkeit ins Auge. Jeder und jede der Gestalter versteht es, traditionelles handwerkliches Wissen mit modernen gestalterischen Auffassungen zu verknüpfen. Das Mobiliar der beiden Schreinerwerkstätten beispielsweise besticht durch klares Design, Funktionalität und perfekte Verarbeitung, die nicht nur dem Ausgangsmaterial, sondern auch moderner Architektur und Wohnkultur gerecht wird. Ebenso die Glaslampen und -schalen der Glasgestalter, die mit Leichtigkeit und Transparenz an das Element Luft erinnern. Naturnah, aus ihren Grundstoffen gewachsen und mit Phantasie geformt, präsentieren sich die Metall- und Keramikarbeiten. Experimentelle Gestaltung zeichnet den Schmuck von Birgit Maringer aus. Sie kombiniert ungeschliffene Edelsteine oder alte Münzen mit zarten Gespinsten aus Silber und zaubert so eine ungewöhnliche Mischung aus Archaischem und Filigranem. Eine ähnliche Auffassung liegt den Textilarbeiten von Beate Lambrecht zugrunde, in denen sich feinste seidene Schleiergewebe mit gefilzter Wolle zu harmonischer Einheit fügen. Nicht nur hier äußert sich die gegenseitige Inspiration der Handwerker. Wer ihre Arbeiten betrachtet, tritt unweigerlich in einen Dialog, denn bei jedem Stück liegen Entwurf, Konzept, Ausführung und Präsentation in einer Hand. Es ist diese Individualität, die den ersten Eindruck des "Besonderen" erklärt und nachhaltig vertieft.

Die Ausstellung ist auch am 10. und 11. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr, zu sehen. Am Sonntag um 15 Uhr gibt es als Rahmenprogramm eine Märchenwanderung.

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