Besser als die Formel 1

TRIER. Man sollte meinen, Bobby-Cars wären nur was für Kleinkinder, die ihre Eltern mit Lärm und kaputten Schuhen ärgern wollen. Falsch gedacht.

Die Farbe ist wohl dieselbe, auch die extra breiten Reifen stimmen überein, und das Wetter ist auch ganz nach Schumis Geschmack. Die Fans an der Bande - hier durch Strohballen ersetzt - und auf den Rängen - dafür müssen die Wiesen vor dem A/B-Gebäude der Universität Trier herhalten - sind ganz heiß auf den Startschuss. Der Duft von warmem Reifengummi liegt in der Luft, und auch die Fahrer sind heiß.Noch geben jedoch die Mechaniker den Rennboliden den letzten Schliff. Die Rennfahrer haben ihre Ausrüstung schon angelegt. Unfälle bei Rennen in Köln haben ihnen wohl gezeigt, wie hart dieser Sport ist. Das Bild des Fahrers und seines Bobby Cars erinnert irgendwie an Zirkuselefanten, die sich auf zu kleine Hocker stellen müssen.Doch zurück zum Rennen: Der Startschuss fällt, die Moderatoren Martin und Arndt überschlagen sich mit Kommentaren. Und auch die Rennstrecke übertrifft Formel-1-Strecken in jeglicher Hinsicht. Eine etwa 200 Meter lange Abfahrt, gespickt mit einigen schwierigen Schikanen. Fachsimpelnd erklären die Experten die Schwierigkeiten für die Fahrer. Vom glatten Belag des Fußgängerüberwegs und der griffigeren linken Spur ist da die Rede.Doch dann gibt es keine Ausreden mehr und gekniffen wird erst recht nicht: "3...2...1...Start!" Schon laufen die Anschieber los. Sie werden mangels motorischem Antrieb benötigt. Sie versuchen, ihre Teamkollegen auf den roten Flitzern in Schwung zu bringen und dabei nicht durch ungleiche Gewichtsverlagerungen direkt zu stürzen. Trotzdem gibt es schon kurz nach dem Start die erste Karambolage. Doch der Fahrer des Burt-Reynolds-BBQ-Teams gibt nicht auf, auch Spiderman findet wieder die Spur. Dann, an der zweiten Schikane, entscheidet sich alles. Der Sieger steht fest. Aber der ist hier eher nebensächlich. 64 Studenten, eigentlich VWL, BWL oder andere Wissenschaften büffelnd, können hier endlich zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Monate lange Trainingslager - das BBQ-Team war in Alpe d`Huez - haben die Teams auf sich genommen. Clickme-Bilder unter www.intrinet.de/clickme

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