Besser auf den Willy-Brandt-Platz

Karl Marx

Dieser Leserbrief ist der letzte Versuch, den Rat der Stadt Trier von einem Desaster abzuhalten. Es ist eine kulturpolitische Gräueltat, eine Statue des Religionshassers Karl Marx auf einen Platz zu stellen, der dem heiligen Simeon gewidmet ist, während im Schenkgeberland China bis heute unter Berufung auf Marx Menschen wegen ihres christlichen Glaubens vom Staat verfolgt werden.
Wer Marx auf den Simeonstiftplatz stellt, verhöhnt die verfolgten Christen in China. Wem das zu viel Symbolik ist, sollte sich von symbolhaften Geschenken wie einer 6,30-Meter-Statue besser ganz fernhalten.
Marx hätte diesen Standort nicht gewollt. Er reduziert ihn durch das Umfeld auf seine Haltung zur Religion.
Karl Marx selbst sah sich als Vorkämpfer in einer sozialen Sache. Es handelt sich bei dem Geschenk aber um eine kommunistische Machtdemonstration. Wer die soziale Dimension betonen will, muss also entsprechend handeln.
Warum stellt man den Marx-Koloss nicht auf den Willy-Brandt-Platz und setzt ihm eine Statue des zweiten Trierer Vordenkers in der sozialen Frage, des Jesuitenpaters Oswald von Nell-Breuning, gegenüber? Dadurch löst man bei den Besuchern eine Kontroverse über die beiden unterschiedlichen Denkschulen aus und fixiert sie auf die soziale Dimension.
Der genannte Platz hätte im Gegensatz zum Simeonstiftplatz eine kulturtouristische Aufwertung nötig.
In der Nähe seines Wohnhauses muss Marx nicht stehen, er hatte keine hohe Meinung von Trier und den Trierern.
Das Sibelius-Desaster beim Theater und das anstehende Marx-Desaster folgen dem gleichen Denkschema. Gegen die Grundmentalität der Menschen in einer Region kann man keine Politik machen.
Marx und die Trierer passen nicht zusammen, daher sind Kompromisse notwendig. Wer Kulturpolitik für die linke Umerziehung der katholischen, strukturkonservativen Mehrheitsbevölkerung missbraucht, wird immer scheitern!
Daniel Karl
Igel

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