Bessere Orientierung im Notfall

Die Evakuierung des Mutterhauses nach dem Bombenfund im März hat die Berufsfeuerwehr Trier bewogen, eine Handlungsempfehlung für den Katastrophenfall zu erarbeiten. Sie soll den reibungslosen Ablauf einer Evakuierung von Krankenhäusern koordinieren helfen.

Trier. Wertvolle Schlüsse und Erfahrungen konnte die Feuerwehr bei der Evakuierung des Mutterhauses im März 2007 sammeln. Vieles funktionierte gut, weil den Einsatzkräften genügend Vorlaufzeit zur Vorbereitung blieb, aber nicht alles lief rund. "Zweifellos war das nicht das letzte Mal, dass wir in so eine Situation kommen. Unabsehbare Ereignisse werden in Zukunft nicht auszuschließen sein", sagte Bürgermeister Georg Bernarding. Bundesweit sei ein Leitfaden, wie er von der Trierer Feuerwehr in Zusammenarbeit mit Alois Deller, Arzt am Brüderkrankenhaus, nach den Erfahrungen aufgestellt wurde, bisher einzigartig.Er sei zwar nicht als "Regelwerk, sondern als Orientierungshilfe zu verstehen", sagte Olaf Backes von der Feuerwehr, aber im Ernstfall sollten sich alle beteiligten Kräfte danach richten. Denn "Krankenhaus-Evakuierungen stellen die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen", bei denen bereits im Vorfeld organisatorische Punkte bekannt sein müssen und Maßnahmen ohne Zeitverlust eingeleitet werden können. Der Leitfaden enthält Handreichungen vom ersten Alarm bis zur Rückführung von Patienten auf ihre angestammten Stationen und zur regelmäßigen Durchführung von Übungen und Schulung des Krankenhauspersonals. In Patientenlisten sollten nach Möglichkeit bereits bei der Aufnahme als Teil des Krankenhaus-Informationssystems die Transportkategorien aufgenommen werden.Die räumliche Stationierung der technischen Einsatzleitung und die Koordination mit der Krankenhaus-Einsatzleitung regelt der Leitfaden ebenso wie Verfahrensabläufe der Krankentransporte, Einsatz von Lotsen, den Funk- und Informationsverkehr sowie die Presse- und Stabsarbeit. Definierte Führungsstrukturen und Kommunikationspläne, die regelmäßige Aktualisierung und der Abgleich interner Katastrophenschutzpläne sollen den Einsatzkräften die Arbeit erleichtern. Als Vertreter des Mainzer Gesundheitsministeriums zeigte sich Klaus Wagner, dort tätig im Referat für Katastrophenschutz, von dem Trierer Leitfaden begeistert. Er regte an, darüber zu diskutieren, inwieweit er als Landesempfehlung aufgenommen werden könne.

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