Besucher bringen Geld an die Mosel

TRIER. (len) Tourismus und die Attraktivität der Innenstadt - zwei miteinander verwandte Themen beschäftigten den Dezernatsausschuss IV während seiner jüngsten Sitzung. Fremdenverkehrsgeograf Achim Schröder trug die Ergebnisse einer Studie der Universität vor, City-Managerin Inge Schönherr berichtete von den Aktionen der City-Initiative.

Touristen sind für Triers Geschäfte ein wichtiger Umsatzfaktor. Zwischen Mai und Dezember 2001 befragten die Tourismusexperten des Fachbereichs Geografie der Universität Trier mehr als 2300 Besucher. Etwa 500 waren Übernachtungsgäste, die übrigen besuchten die Stadt für einen Tag. "Als häufigsten Grund für ihren Besuch nannten die Befragten die Römerbauten", berichtete Fremdenverkehrsgeograf Achim Schröder. "Als Argumente folgten das Stadtbild und das mittelalterliche Trier." Auch zum Einkaufen und Verwandtenbesuch reisten zahlreiche Menschen an die Mosel. Häufig unterschätzt wird die Bedeutung, die die grob geschätzt 3,5 bis 4 Millionen Touristen im Jahr für die lokale Wirtschaft haben. Knapp 30 Euro lässt ein Tagesgast in der Stadt. Fast 75 Euro pro Tag geben Besucher aus, die länger bleiben. Davon profitieren Geschäfte, Restaurants und Hotels: Neun Euro gibt ein Tagesgast für Essen aus, 18 Euro für Einkäufe - weit mehr als in den meisten anderen Städten. Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch lobte das Engagement der Wissenschaftler: "Wir haben an der Universität eine außerordentliche Kompetenz." Die Untersuchung sei für die Stadt ungeheuer wichtig und habe außerdem kaum etwas gekostet. Horsch: "Normalerweise könnten wir so etwas nicht bezahlen."Auf Touristen eingestellt

Die Bedeutung der Studie wusste auch Inge Schönherr zu schätzen. "Ich bin erstaunt, wieviel die Besucher in Trier ausgeben", sagte die im vergangenen Jahr eingestellte City-Managerin. Früher seien die Besucher vom Einzelhandel oft nicht als Kunden wahrgenommen worden. Inzwischen hätten aber einige Betriebe ihr Sortiment den Wünschen der Touristen angepasst. Schönherr berichtete über die Aktivitäten der City-Initiative Trier im vergangenen Jahr und die Pläne für das laufende. Die Vereinigung war an Großereignissen wie "Brot und Spiele", "Trier spielt" und "Circus Trier" beteiligt. Darüber hinaus unterstützte sie die Aktion "Wer nichts tut, macht mit" und die Kampagne "Für ein sauberes Trier". Schönherr: "Die Sicherheit und Attraktivität der Stadt liegt uns sehr am Herzen." Dauerhaft will die City-Initiative mit der Aktion Roter Teppich, mit einem Parkplatzführer und mit gezielter Pressearbeit die Vorteile der Innenstadt ins rechte Licht rücken. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist, Luxemburger nach Trier zu locken. So soll in der Tageszeitung "Luxemburger Wort" an mehreren Samstagen eine Sonderseite erscheinen, die für die Vorzüge der Moselmetropole wirbt. Mit Sonderaktionen will die Initiative den Bürgern des Großherzogtums an dortigen Feiertagen, an denen in Deutschland die Geschäfte geöffnet sind, die Fahrt nach Trier schmackhaft machen. Auch dem Leerstand in der Innenstadt sagte Schönherr den Kampf an. Sechs ehemals leerstehende Ladenlokale seien bereits wieder vermietet. "In einigen Fällen mussten die Eigentümer aber bis zur Hälfte mit der Miete heruntergehen", berichtete sie. Manche Vermieter bräuchten den Leerstand als Abschreibungs-Objekt. "Gerade Nicht-Trierern ist das Erscheinungsbild der Stadt oft egal", beklagte sie.

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