Betreuerprozess in Trier: Fünf Jahre Haft und Berufsverbot

Trier · Ein 40-jähriger Berufsbetreuer ist am Dienstagmorgen vor dem Trierer Landgericht zu 5 Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem verfügte das Gericht ein lebenslanges Berufsverbot.

 Heute fällt ein Urteil im Betreuerprozess.

Heute fällt ein Urteil im Betreuerprozess.

Foto: Rainer Neubert

Der Angeklagte aus Trier hatte bereits zu Beginn des Verfahrens die ihm vorgeworfenen Taten eingeräumt. Über Jahre hinweg hat er systematisch hilflose Menschen betrogen und insgesamt 170.000 Euro für eigene Zwecke veruntreut . Der selbstständige Berufsbetreuer verfügte nach Gutdünken über die Konten seiner Klienten, verschleierte vor der Kontrolle durch das Amtsgericht Bankkonten und Sparbücher. Belege und Quittungen fälschte er oder ließ sie von den hilflosen Betreuten unterzeichnen.

Der Prozess war auf großes öffentliches Interesse gestoßen. Der Andrang der Zuschauer war am Urteilstag so groß, dass der Vorsitzende Richter Armin Hardt die Verhandlung in einen größeren Saal verlegen ließ, um allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen. In Trier galt der Verurteilte bis zu seiner Inhaftierung im April 2014 als mustergültiger Berufsbetreuer. Er betreute zuletzt 98 schwer kranke, behinderte oder hilflose Menschen.

Durch sein Geständnis und die Rückzahlung eines Großteils des veruntreuten Geldes erreichte der 40-Jährige ein milderes Urteil. Ohne das hätte die Staatsanwaltschaft nach eigener Aussage sieben Jahre Haft gefordert.

Großer Andrang beim Betreuer-Prozess: Heute wird es ein Urteil geben - Staatsanwaltschaft fordert mehrjährige Haftstrafe

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