Betreuung an zwei Tagen

EHRANG. Sie ist eine städtische Schule, hat sich aber einen angenehmen DorfschulCharakter bewahrt. Die Grundschule St. Peter in Ehrang steht in enger Kooperation mit örtlichen Vereinen und Institutionen. Jetzt will die Schule beantragen, dass eine Ganztagsschule in offener Form eingerichtet wird.

Außer der Grundschule Reichertsberg bietet keine andere Schule im Stadtgebiet diese Form der Betreuung und des Unterrichts an. Ganztagsschule in offener Form: Das bedeutet, anders als bei dem rheinland-pfälzischen Modell der Ganztagsschule in Angebotsform, vor allem mehr Freiheiten für Kinder und Eltern - und viel Organisationstalent für die Schulleitung. Es gebe weder verbindliche Teilnahmepflichten für das ganze Schuljahr, noch für eine Viertagewoche bis 16 Uhr. "Die Vorteile liegen ganz deutlich bei den Eltern, die Zeit für ihre Kinder haben, aber an zwei, drei Tagen eine Betreuung oder kurzfristig einen Mittagstisch brauchen", berichtet Rektor Karl-Heinz Schäfer.Bedarf gestiegen

Der Bedarf an Ganztagsschulplätzen in Ehrang sei gestiegen, sagt der 57-Jährige. Waren es anfangs noch zehn Kinder, die am Mittagessen teilnahmen, seien es jetzt 65 Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich zur Hausaufgabenbetreuung werde eine Hausaufgabenhilfe für besonders förderungsbedürftige Kinder angeboten, die von 50 Kindern in drei Gruppen besucht werde. Beide Angebote werden von Lehrern betreut. "Es gibt Kinder, denen vier Tage in der Woche Schule bis nachmittags um vier zu viel ist", findet Schäfer. Die Ganztagsschule in offener Form, in der für ein halbes Jahr der Betreuungsbedarf festgelegt wird und kurzfristig auf weiteren reagiert werden könne, lasse den Eltern noch viel Verantwortung für ihr Kind. Für Annette Munkler, Mutter von zwei Ehranger Grundschulkindern, ist diese Form der Ganztagsschule optimal. "Das klappt wunderbar. Zwei Nachmittage bleibt Matthias in der Schule, den Rest ist er zu Hause. So können die Kinder auch noch ihren Hobbys nachgehen", sagt die in Teilzeit arbeitende Angestellte und lobt das engagierte Lehrerteam. 15 Pädagogen betreuen derzeit 200 Schulkinder. Etwa 100 Kinder bleiben zwei oder drei Tage bis 15 Uhr in der Schule. Das Mittagessen wird von der örtlichen Metzgerei geliefert und zum Selbstkostenpreis von zwei Euro ausgegeben. Der Schwerpunkt der Schule liegt in der Förderung von schwächeren Kindern, aber auch von denen, die mehr lernen können und wollen. Arbeitsgemeinschaften wie Handarbeit für Jungen, Deutschtraining oder Sportangebote, zum Teil in Kooperation mit dem Turnverein Ehrang, seien unterrichtsergänzende Projekte, stellt Schäfer klar. 55 Kinder singen regelmäßig im Kinderchor, 60 Kinder musizieren in der musikalischen Grundausbildung. 50 Euro pro Halbjahr müssen die Eltern für die Mittagstisch-Betreuung bezahlen. Dieser Betrag entfiele, wenn die Stadt offiziell ihre Zustimmung gebe, in Ehrang eine Ganztagsschule in offener Form einzurichten. Den Antrag dazu will Schäfer in diesen Tagen stellen.

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