Bilder einer Kriegerin

Die Bilder, die bis zum 20. Juni im Atrium des Bildungszentrums am Domfreihof unter dem Titel "Ein verschluckter Stein" zu sehen sind, berühren auf ganz besondere Weise. Der Fotograf Habib Hakimi hat die am 3. April verstorbene Triererin Petra Knauer fotografiert und mehr als eine reine Dokumentation ihrer Brustkrebs-Erkrankung geschaffen.

 Haben als Petra Knauers Vermächtnis die Foto-Ausstellung organisiert und den Bildband „Ein verschluckter Stein“ herausgebracht: Fotograf Habib Hakimi, Texterin Anja Moormann, Ronja und Joachim Knauer. TV-Foto: Cordula Fischer

Haben als Petra Knauers Vermächtnis die Foto-Ausstellung organisiert und den Bildband „Ein verschluckter Stein“ herausgebracht: Fotograf Habib Hakimi, Texterin Anja Moormann, Ronja und Joachim Knauer. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. "Ich bin Petra Knauer, ich habe Brustkrebs. Sie müssen mich fotografieren." An das erste Telefonat und diese ersten Worte von Petra Knauer im April 2007 erinnert sich Habib Hakimi noch so genau wie an das erste Zusammentreffen und die anfängliche Befangenheit auf beiden Seiten. Denn Petra Knauers Anliegen war es, alle Phasen ihrer Brustkrebs-Erkrankung festhalten zu lassen. Entstanden sind nicht ausschließlich dokumentarische Bilder. Gelungen ist, ihren ungebrochenen Mut einzufangen. "Sie war eine Kriegerin, die selbst mit ihrer Verwundung nur ein Ziel vor Augen hatte: Leben", sagt ihr Mann Joachim Knauer. Zwischen April und Dezember 2007 sind im Fotostudio über 800 Bilder entstanden. Es sind Bilder, die traurig stimmen, die berühren, die den Betrachter aber auch lächeln und teilhaben lassen an Petra Knauers Leben, und bei aller Verletzlichkeit ihren Mut, die Kraft, die Lebensfreude, die Weiblichkeit und ihre Schönheit zeigen. Das wollte Petra Knauer an andere Betroffene weitergeben. Sie wollte Mut machen. Sie wollte zeigen, dass es sich auch mit dieser schweren Krankheit leben lässt und auch zeitlich begrenzte Perspektiven Perspektiven sind. Sie entschloss sich, den Verein "Hab Mut" zu gründen und die Ausstellung und die Veröffentlichung eines Bildbandes vorzubereiten. Als ihr Vermächtnis haben ihre Familie, Freunde und der Vereins-Vorstand dieses Unternehmen weiter betrieben. Und beides umgesetzt. Die Ausstellung "Einen Stein verschluckt" ist im Bildungszentrum Trier (Domfreihof) eröffnet und der gleichnamige Bildband mit rund 60 Aufnahmen und Texten von Anja Moormann druckfrisch herausgebracht. "Wir wollen, dass die Bilder als Wanderausstellung nach dem 20. Juni auch an anderen Orten zu sehen sind. Daran arbeiten wir, und dass der Bildband auch im Trierer Buchhandel zu kaufen ist", sagt Joachim Knauer. Informationen zum Verein und Bezug des Bildbandes: www.hab-mut-verein.de. Spendenkonto mit der Nummer 3008390010 bei der Pax-Bank Trier, BLZ 37060193.

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