Bilderklau im Rathaus

TRIER. (jue/r.n.) Zum nassen Element fällt den Trierer Gästeführern mehr ein als "dat gud Triara Waaser". Ihre Eindrücke verarbeiteten sie mit Kamera und Leinwand und zeigen die Ergebnisse im Rathaus-Foyer. Allerdings sind nicht mehr alle Arbeiten zu sehen: Einige wurden gestohlen.

Acht Gästeführer vom Verein der Gästeführer in Stadt und Region e.V. haben sich aus Anlass des Weltgästeführertags unter dem Motto "Wasser" mit dem nassen Element in der Stadt Trier beschäftigt. Anfang April boten sie Gratisführungen zu den Brunnen in Trier, zum Wasser im Dom, zum antiken Badewesen oder auf den Spuren des Weberbachs an. Daneben haben die Gästeführer die vielen Facetten des Elements Wasser mit dem Fotoapparat oder auf der Leinwand festgehalten. Die Initiatorin der Ausstellung, Karina Weinand, fotografierte - genau wie Claudia Kuhnen, Albert Minas und Stephan Thehos - auf ihren Streifzügen durch die Stadt. Dorothe Gasber, Birgit Möller-Scherf, Sabine Gebert und Andrea Kneip arbeiten mit Pinsel und Farbe.Künstler befürchten weiteren Bilderschwund

Wie die Kunsthistorikerin Alexandra Weis Diel bei der Eröffnung erläuterte, beleuchten die Werke die Facetten des Elements Wasser: Als das schöpferische Element, als Religion, mit großem Aufwand für den Menschen nutzbar gemacht oder dienlich zur Kontemplation. "In Trier gibt es zwar Mosel und Wein. Aber das Meer ist das, was vielen Menschen in Trier am meisten fehlt", sagt Walter Liederschmitt. Der Musiker ("Woltähr") ist selbst Gästeführer und untermalte die Ausstellungseröffnung mit den Klängen von Leier und "Ocean Drum". Dabei ahnte er sicherlich ebenso wenig wie die anderen Künstler, dass wenige Tage später ein Teil der Bilder und Fotos spurlos verschwinden sollten - gestohlen. "Das ist eine infame Sache", ärgert sich Claudia Kuhnen, die Vorsitzende des Gästeführervereins. "Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum jemand so etwas macht." Sie überlege sich nun, Anzeige zu erstatten. Doch nicht nur sie war schockiert. Einige der Künstler haben mittlerweile ihre Werke abgehängt, aus Angst, diese könnten ebenfalls verschwinden. Die restlichen Arbeiten sind bis 29. Oktober im Foyer des Rathauses Trier zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort