Bildung gratis

TRIER-EHRANG. Die EU und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geben Geld für den Stadtteil – und das seit dreieinhalb Jahren. Die Projekte firmieren unter dem Titel "Los" – Lokales Kapital für soziale Zwecke.

 In der "LearnFactory" der Caritas findet das Berufsorientierungs-Projekt "Ich pack das" des Jugendmigrationsdienstes statt. TV-Foto: Dorothee Odenthal

In der "LearnFactory" der Caritas findet das Berufsorientierungs-Projekt "Ich pack das" des Jugendmigrationsdienstes statt. TV-Foto: Dorothee Odenthal

Die "Mikroprojekte" sollen zur Förderung benachteiligter Gruppen im Stadtteil dienen: Vor allem geht es um berufliche Orientierung, aber auch um die Stärkung persönlicher Kompetenzen und um mehr Miteinander. Sie laufen derzeit in Trier-Nord, Trier-West und Ehrang. In der Ausschusssitzung in der Hauptschule berichtet Maria Amaro von den drei Projekten des Ausländerbeirates: Der Alphabetisierungskurs wurde gut angenommen, für "Arbeitsmarktintegration ausländischer Mitbürger" werden noch Teilnehmende gesucht. "Wir haben bereits zahlreiche Institutionen angeschrieben", so Amaro. Neu bewilligt wurde das Projekt "Internationales Jugendtheater", das in der Tufa stattfinden soll. Die Darsteller: 15-27-Jährige mit Migrationshintergrund. "Wir können dafür noch Jungen und Mädchen gebrauchen!", sagt Amaro.Beratung und Vermittlung für junge Arbeitslose

Auch der Jugendmigrationsdienst bietet zwei Los-Projekte in Ehrang an: "Schlüsselkompetenz Sprache" und "Ich pack das" zur beruflichen Orientierung - beide für junge Migranten. "Der Ausländerbeirat bietet für Erwachsene an, was wir für Jugendliche machen", stellt Mitarbeiter Bernhard Jocher fest. Beide Kurse liefen gut. "Die Hauptschüler, die sich am Wettbewerb "Integration beginnt im Kopf" beteiligt haben, haben einen Sonderpreis der Stadt Trier gewonnen!", berichtet Jocher stolz. Im Rahmen eines neu bewilligten Projekts habe man bereits zahlreiche Betriebe im Hinblick auf junge Migranten angesprochen. Die "Lokale Agenda 21" initiierte in Trier-Ehrang ein Projekt "Auf dem Weg zum Stadtteilmanagement". Zeljko Brkic von der Geschäftsstelle berichtet: "Wir haben etwa zwanzig Leute, die regelmäßig kommen, darunter Mitglieder von Ortsbeirat, Jugendtreff, Pfarrgemeinde, Hauptschule und Kindergarten. Die Quartiersmanagerinnen Maria Ohlig und Birgit Pütz haben von ihrer Arbeit berichtet, das war sehr interessant!". Es gebe schon Kandidaten für die Trägerschaft. Die Arbeit solle die Schwerpunkte Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Migranten, Jugendliche und Senioren haben.Einstellungstest für Schulabgänger

Für Jugendliche engagiert sich auch die "Beratungsstelle für junge Arbeitslose", die bald wieder im Mergener Hof zu finden sein wird. Das Projekt setzt an beim Übergang von der Schule in den Beruf, von 27 Teilnehmern konnten bereits 16 weitervermittelt werden. "Die Sprechstunden im Bildungstreff werden nach wie vor angeboten", informiert Beate Stoff vom Verein "Jugend und Arbeit". Bettina Mann berichtet über den "Internationalen Frauengarten" des Frauennotrufs: "Im Garten gibt es momentan nichts zu tun; im Februar möchten wir einen Computerkurs laufen lassen." Mit "Web Design" befasst sich die Remise: Zehn Teilnehmer lernen momentan, wie sie eine eigene Homepage erstellen. "Alle sind begeistert dabei", berichtet Mitarbeiterin Brunhilde Steinmetz. Die Johann-Amos-Comenius Realschule bietet gemeinsam mit der IHK und dem "Palais" e.V. für ihre Schulabgänger eine Aufarbeitung von Bewerbungstraining und Betriebspraktikum. "Move" nennt sich das Projekt, das aus einem Assessment-Tag und einem Aktionstag besteht - inclusive Einstellungstest und Rollenspielen. Auch ein Elternabend ist vorgesehen. "Die Schüler sollen Schritt für Schritt auf den Weg gebracht werden", sagt Schulleiterin Marita Wenz. "Sie sollen lernen, wie sie sich selbst motivieren, und wie sie mit Enttäuschungen umgehen können. Wir möchten sie in ihren Kompetenzen stärken und ihnen gute Startchancen ermöglichen!" Der TV berichtete am Mittwoch über die Mikroprojekte in Trier-Nord. Bei dem Bericht wurde versehentlich ein Foto von Ehrang veröffentlicht.

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