Blütenpracht im Apfelgarten

Gerade noch in voller Blütenpracht stehen dieser Tage die Apfelbäume - auch die von Thomas Becker. Der leidenschaftliche Naturliebhaber hat in seiner Plantage zurzeit alle Hände voll zu tun. Und trotzdem nimmt er sich immer Zeit, Fragen zu beantworten und mit Interessierten seine Begeisterung zu teilen.

 In seiner kleinen Plantage in Pfalzel hegt und pflegt Hobby-Apfelbauer Thomas Becker seine 350 Apfelbäume und genießt in seinem „Freiluft-Wohnzimmer“ den Ausgleich zur Arbeit im Büro. TV-Foto: Christine Cüppers

In seiner kleinen Plantage in Pfalzel hegt und pflegt Hobby-Apfelbauer Thomas Becker seine 350 Apfelbäume und genießt in seinem „Freiluft-Wohnzimmer“ den Ausgleich zur Arbeit im Büro. TV-Foto: Christine Cüppers

Pfalzel. Sie sind einfach eine Augenweide, die leuchtend weißen Apfelblüten. Manche ziert ein zarter roter Rand, die Knospen der "Rubinette" sind gar tief bordeaux-rot. "Gala" hat die Blütezeit fast schon hinter sich. Da sind bereits erste winzigste Äpfelchen zu erkennen.350 Bäumchen stehen in der Apfelplantage von Thomas Becker in der Hans-Adamy-Straße gegenüber des Friedhofs. Nach der langen Kälteperiode genießt der 50-Jährige - so scheint es - jeden Sonnenstrahl. Denn jetzt kann er wieder arbeiten in seinem "Freiluft-Wohnzimmer", wie er seine kleine Anlage liebevoll nennt. Hauptaufgabe ist derzeit das Anbringen von Hagelschutz-Netzen. Dafür hat der Hobby-Apfelbauer schon im Herbst unter Aufbietung größter körperlicher Kräfte Haltepflöcke in den Boden gerammt und Seile gespannt. Jetzt gilt es, die Kunststoff-Netze über den Bäumen zu befestigen.Wieder mal runter von der Leiter zeigt Becker voller Stolz die Unterschiede in Blüte und Wachstum bei den sieben Sorten. Und mit fachmännischem Griff zupft er zwischendurch überzählige Miniäpfel ab. "An jedem Baum würden rund 1000 Äpfel wachsen, wenn ich sie ließe", erklärt er. "Mit Blick auf das nächste Jahr aber dürfen nur 60 Früchte reifen."Er klingt wie ein Berufslandwirt. Dabei ist Thomas Becker hauptberuflich Elektriker bei den Trierer Stadtwerken. Seit seinen Kindertagen in Riveris, wo die Eltern als Winzer und Landwirte tätig waren und die Mutter immer noch einen kleinen Weinberg bewirtschaftet, hat die Liebe zur Natur Thomas nie verlassen. Und so lag es nahe, dass er sich nicht das Briefmarkensammeln oder Eisenbahnbauen als Hobby auswählte, sondern eine Betätigung in der frischen Luft suchte. Im Winter 2004/2005 erledigte er die Vorarbeiten auf dem von der Stadt gepachteten Grundstück. Seit drei Jahren erfreut er sich am Wachsen und Gedeihen seiner Apfelbäume und der 99 Chardonnay-Reben, die den Wein für die Feierabende liefern.Das Faszinierende am "Apfel-Thomas", wie er vor allem bei Pfalzels Kindern inzwischen heißt, ist seine Freude am Weitergeben der eigenen Begeisterung. Immer wieder besuchen Kinder aus Kindergarten und Grundschule den großen Apfelgarten. Und immer wieder beantwortet Becker geduldig die gleichen Fragen, erzählt von der Entwicklung des Apfels, erklärt die Bedeutung des nahe gelegenen Insekten-Hotels, in dem Bienen, Wespen und sonstige Nützlinge Unterschlupf und Brutstätte finden. Außerdem versucht er bei seinen großen und kleinen Gästen "ein Bewusstsein für heimische Produkte zu wecken". So können Kinder und Erwachsene im Jahreslauf die Äpfel beim Wachsen beobachten - Äpfel, die sie vielleicht schon im Herbst an Thomas Beckers kleinem Marktstand einkaufen können.

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