Blasenprobleme: Reden ist Gold

TRIER. Gynäkologen, ein Urologe, eine Psychologin und eine Physiotherapeutin informierten 80 Betroffene während eines Patientinnen-Forums des Klinikums Mutterhaus im Park Plaza Hotel über Behandlungsformen bei Harninkontinenz. Fazit: Ein ganzheitlicher Ansatz ist gefragt, und Schweigen hilft niemandem.

 Bei Blasenproblemen sind Experten gefragt: Jürgen Hanker, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Gynäkologe Thomas Scheyer, Gynäkologin Christa Kärner, Brigitte Bogdanski, leitende Diplom-Psychologin im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Urologe Mark Indig und Physiotherapeutin Corinna Daum (von links) informierten 80 betroffene Frauen während des Patientinnen-Forums im Park Plaza-Hotel. TV-Foto: Katja Krämer

Bei Blasenproblemen sind Experten gefragt: Jürgen Hanker, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Gynäkologe Thomas Scheyer, Gynäkologin Christa Kärner, Brigitte Bogdanski, leitende Diplom-Psychologin im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Urologe Mark Indig und Physiotherapeutin Corinna Daum (von links) informierten 80 betroffene Frauen während des Patientinnen-Forums im Park Plaza-Hotel. TV-Foto: Katja Krämer

Darüber wird selten gesprochen: Harninkontinenz. Doch während des Patientinnen-Forums des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen stand das Blasenproblem, das häufig aus Scham verschwiegen wird, und seine Behandlung im Mittelpunkt. Nach der Begrüßung durch Professor Jürgen Hanker hatte Gynäkologin Christa Kärner aus Konz das Wort. "Vier bis sechs Millionen Frauen in Deutschland, vor allem Frauen zwischen 50 und 80 Jahren, sind von Harninkontinenz betroffen", informierte die Gynäkologin. Die Tragik: Die Hälfte der Betroffenen traue sich aus Scham nicht, über das Leiden zu sprechen. Das geheime Blasenproblem führe oftmals bis hin zur Isolation. Dabei könne einiges gegen die häufigsten Formen der Harninkontinenz, die Drang- und die Belastungsinkontinenz, getan werden. Therapiert werde jeweils nach der entsprechenden Diagnose. Medikamente, Verhaltenstraining, Physio- und Psychotherapie oder eine Operation, über deren Chancen und Risiken der Gynäkologe Thomas Scheyer sprach, können laut Christa Kärner zur Linderung beitragen. Wichtig sei es, die Harninkontinenz nicht getrennt zu betrachten, riet die Frauenärztin. Auch Urologe Mark Indig wies auf die Bedeutung der Zusammenarbeit von Urologie und Gynäkologie hin. Indig: "Frauenärzte und Urologen sind bei der Problemblase gefragt." Und die Psychologen. Brigitte Bogdanski, leitende Diplom-Psychologin des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen, zeigte die psychologische Seite des Leidens auf. Nicht immer nur sei das Problem körperlich begründet, sondern auch Faktoren wie Ängste, Stress oder Depressionen müssten Beachtung bei der Behandlung finden. Zur nichtmedikamentösen Therapie gehört die Psychotherapie und auch die Physiotherapie. "Man kann was tun", versicherte Physiotherapeutin Corinna Daum. Die Beckenbodengymnastik sei sehr wirksam. "Jede vierte Frau weiß überhaupt nicht, was sie da anspannen soll, wenn sie den Beckenboden trainieren soll", sagte Daum. Dabei lasse sich mit einem Beckenbodentraining die Muskulatur, die den Harntrakt stützt, gezielt stärken. Auch vorbeugend. "Wichtig ist es, dass Patientinnen sich nicht scheuen, Hilfe zu holen", betonte Corinna Daum.

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