Blumen für die letzte deutsche Kaiserin

Am Anfang stand ein Schulprojekt: "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" lautete das Thema, dem sich die Schüler der Klasse 9d des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG) widmeten. Da lag es nahe, sich mit der Namensgeberin der Schule zu befassen.

 Schüler der Klasse 9d gedachten mit Blumen und Kuchen der Namensgeberin ihres Gymnasiums, Auguste Viktoria. Foto: AVG

Schüler der Klasse 9d gedachten mit Blumen und Kuchen der Namensgeberin ihres Gymnasiums, Auguste Viktoria. Foto: AVG

Trier. (red) Eine Statue im ehemaligen Klosterbau der Welsch nonnen erinnert an die Namensgeberin der Schule, Auguste Viktoria. Damit die Schüler mehr als nur ihr Aussehen kennenlernten, beschäftigten sich einige von ihnen vor kurzem im Rahmen des Projekts "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" mit ihr. Das Resultat der Arbeit der Schüler der Klasse 9d kann nun von allen im Klosterbau bewundert werden: Zum 150. Geburtstag Auguste Viktorias enthüllten die Jugendlichen direkt neben der Statue ein Banner, auf dem die wichtigsten Daten der letzten deutschen Kaiserin und preußischen Königin zu lesen sind.

Im Projekt reifte bei den Neuntklässlern die Idee, die bewegende Vita der Namensgeberin darzustellen, die als Auguste-Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg am 22. Oktober 188 in Dolzig (heute Duek in Polen) geboren wurde. 1881 heiratete sie Prinz Wilhelm von Preußen, der 1888 Kaiser wurde und Auguste Viktoria damit zur deutschen Kaiserin und preußischen Königin machte.

In die Politik mischte sie sich nicht ein, allerdings setzte sie sich engagiert für soziale Belange ein. Sie übernahm die Schirmherrschaft der Rot-Kreuz-Gesellschaft und des Vaterländischen Frauenvereins. Ihre Fürsorge galt Erwerbslosen, Witwen, Waisen und verwahrlosten Kindern. Säuglingsheime, Kindergärten, Volksküchen und Lungenheilstätten wurden errichtet. Ihrer Hartnäckigkeit war es zu verdanken, dass in Preußen Mädchen und junge Frauen die Reifeprüfung ablegen und sich an preußischen Universitäten immatrikulieren konnten. Sie stiftete den Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein, um die religiöse und soziale Not zu bekämpfen.

Zum Geburtstag gibt es Kuchen



Das Großmachtstreben ihres Mannes führte Deutschland mit in den ersten Weltkrieg. Auguste Viktoria richtete glühende patriotische Appelle an ihr Volk, doch es half nichts: Wilhelm musste in die Niederlande ins Exil fliegen - Auguste Viktoria folgte ihm und starb dort nach schwerer Krankheit 1921.

Zum Gedenken an ihren 150. Geburtstag verteilten die AVG-Schüler der Klasse 9 d an ihre Mitschüler Kuchen: Lehrer Anton Viktor Wyrobisch, der das Projekt "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" ins Leben gerufen hatte, besorgte aus Schlesien echten Streuselkuchen. Die Übergabe eines Auguste-Viktoria-Lesezeichens an die Schule bildete den Abschluss der Erinnerungsfeier.

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