Blumenpflege in "ihrer" Straße

TRIER. Seit etlichen Jahren kümmert sich die Interessengemeinschaft (IG) Brotstraße um das schöne Aussehen "ihrer" Geschäftsstraßen. Dazu zählt auch der Blumenschmuck.

"Uns schöner Trier" steht auf den silberfarbenen Abfalleimern mit den roten Deckeln, die überall in der Innenstadt zu finden sind. Aber: Das schöne Trier ist längst nicht allein ein Verdienst dieser Müll-Behältern. Vielen Trierer Einzelhändlern und Geschäftsleuten liegt ein sauberes Straßenbild sehr am Herzen. Ein Beispiel ist die Interessengemeinschaft Brotstraße, Fahrstraße, Grabenstraße, Palaststraße und Johann-Phillipp-Straße. Ihre Mitglieder sorgen von Frühjahr bis Herbst für ein farbenfrohes Äußeres der markanten Blumenkübel. Einen Winterschlaf kennt ihr Bemühen nicht: Im Herbst wird das bunte Grünzeug gegen winterfeste Pflanzen ausgetauscht. Nur allein mit dem Pflanzen ist es nicht getan, schließlich wollen die Beete danach regelmäßig gepflegt und die Blumen gegossen werden. Letzteres übernimmt die Stadt etwa alle drei Wochen, weiß IG-Schatzmeister Alfred Füting. "Wenn wir nicht selber nach den Blumen schauen würden, wären sie schnell verwelkt", sagt Füting, ohne die Stadt für den Dienst mit Seltenheitswert an den Pranger zu stellen. "Das machen wir gerne. Schön wäre nur, wenn man sich besser mit der Stadt abstimmen könnte." Es komme vor, dass die Blumen schon getränkt waren, als dann auch noch die städtischen Mitarbeiter mit dem Wasserschlauch auftauchten. Unter den IG-Mitgliedern sei die Arbeit besser koordiniert. Einen Kübel betreuen Marie-Therese Füting, "das Team" der Bäckerei Neises und Friseur Christoph Müller. Doch nicht nur das: Die festliche Weihnachtsbeleuchtung obliegt ebenso der IG. Anstrich für Laternenmast

Kleinigkeiten mit großer Wirkung haben sich laut Alfred Füting in all den Jahren des freiwilligen Engagements herauskristallisiert. "Die Leute setzen sich allzu gerne auf den Rand der Kübel. Dadurch gingen viele Blumen kaputt." Bis die IG sich Gedanken machte, dem zu begegnen: Also wurde ein größerer Pflanz-Abstand zum Rand gelassen und Rindenmulch ausgestreut. "Wenn sich die Passanten jetzt setzen, passiert den Blumen nichts." Ärgerlich sei, dass wiederholt Blumen gestohlen wurden. Oder - wie vor ein paar Tagen geschehen - Pflanzen mutwillig ausgerissen worden seien. Kürzlich habe er eine Frau angesprochen, als diese Blumen in die mitgebrachte Tasche packte. "Dann bezahle ich ihnen die Blumen eben", hatte Füting als Antwort bekommen. Das illegale Ankleben von Plakaten bekam die IG schnell in den Griff, nämlich mit einem neuen Anstrich der Betonkübel. Die Einzelhändler würden sich noch stärker engagieren, wenn man sie nur ließe, so Füting. Ganz konkret: "Die Laternenmasten hätten dringend einen neuen Anstrich nötig. Wir würden dies gerne übernehmen." Aber: Eine positive Nachricht von den Trierer Stadtwerken stehe bislang noch aus.

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