Kurz vor der Inthronisation in einem Nebenraum des neuen Bürgerhauses: Hofdame Helga Puel verrichtet letzte Handgriffe an der zukünftigen, strahlenden Prinzessin. Ihr Mann und Adjudant, Thiébaut Puel, lobt das "sehr engagierte" Paar. "Wenn man mich sticht, kommt KG-Blut aus mir heraus", bestätigt Stephan Melchior lachend, "ich bin eigentlich mein ganzes Leben im Verein". Seit 20 Jahren sei Hedi schon seine "Prinzessin". "Jetzt haben wir das richtige Outfit", sagt Melchior schmunzelnd mit Blick auf seine elegant gekleidete Frau. Er ist Tankwagenfahrer, sie Arzthelferin von Beruf. Das erklärt auch ihre närrischen Namen: Stephan I. "Vom schwarzen Gold" und Hedi I. "Von da Läwer uun da Lung". Zwei Söhne, Tim (17) und Jonas (13), hat das Paar, das in dieser Session auch an die Ehranger appellieren will, sich in der Fastnacht stärker zu beteiligen. Getreu des Fastnacht-Mottos "Maat maachen ass Pflicht, Ehrik feiert Faosenicht!" sollte der Ehranger Fastnachtszug mehr von einheimischen Gruppen gestärkt werden. Sympathisch locker und humorvoll stellt sich das Paar vor; der hübsch geschmückte, große Saal ist bis auf wenige freie Plätze gut gefüllt. Nachdem die rot-weißen und blau-weißen Wupptusse von Horst Lorig und Helmut Wagner zum Leben wiedererweckt werden, dankt und verabschiedet sich das letztjährige Prinzenpaar, Marion und Joachim Thurn, "nach einer ganz tollen Zeit". Lorig spricht über die finanzielle Unterstützung örtlicher Sponsoren, kündigt an, dass es in diesem Jahr aus Finanzgründen kein Festzelt geben wird. In einer Ordensfeier und dem Besuch zahlreicher Delegationen, mit der die Gesellschaft in ihr 55. Bestehen im Jahr 2007 hineinfeiert, begehen die Karnevalisten den elften Elften. Konzertanter Höhepunkt des Abends: der Auftritt von Beatrice Berger. Viel Vitamine und eine Grippeschutzimpfung sollen sie in den nächsten Monaten fit halten, meint Hedi Melchior. Und Thiébaut Puel fügt hinzu: "Die Rot-Weißen haben normalerweise eine gute Kondition."