Bob Marley trifft Fischers Maathes

TRIER. (mws) Urlauber, Originale und Klatschbasen stiegen bei der Trierer Karnevalsgesellschaft "Onner Ons" in die Bütt. Ihre erste Kappensitzung begeisterte 200 Zuschauer.

 Nicht nur in der Fernsehsitzung eine Bank beim Publikum: Harry Reuter und Willi Mereien als "Harry Hirsch und Willi Wacker" in der Bütt.Foto: Manuel W. Schmitt

Nicht nur in der Fernsehsitzung eine Bank beim Publikum: Harry Reuter und Willi Mereien als "Harry Hirsch und Willi Wacker" in der Bütt.Foto: Manuel W. Schmitt

Mit einer Galasitzung startete die Karnevalsgesellschaft (KG) "Onner Ons" in St. Matthias in ihre 138. Session. Zum "Hexenkessel" machten die Narren das ehemalige französische Gymnasium."Mir stinkt's", ließ der jüngste Büttenredner, David Esser, das Publikum wissen. Er rechnete verbal mit den "Alten" ab und nahm Werbeslogans auf die Schippe. Stürmischer Applaus belohnte den Nachwuchs-Karnevalisten."Harry Hirsch" (Harry Reuter) und "Willi Wacker" (alias Willi Mereien) brachten erstaunliche Neuigkeiten mit: Nach dem Aufstieg der Eintracht-Elf habe Bischof Marx deren Trainer ein Denkmal versprochen - die "St. Paul-Linz-Kirche". Auch ihre nicht immer jugendfreien Anekdoten aus der Fidei und von der Reeperbahn sorgten für Lacher.Reinkarnationen von Elvis, Bob Marley, Fischers Maathes und Heinz Rühmann hatten die sieben "Funkis" im Gepäck. Mit Heino-Texten zur Melodie von "Blue Suede Shoes" brachten sie die 200 Zuschauer zum Mitsingen. Bei ihrer Zugabe "Oh maju" hielt es auch Sitzungspräsident Joachim Wagner und seine Elferrats-Kollegen nicht mehr auf den Stühlen. Mit "Steht auf..." hatte Wagner selbst musikalisch das Viereinhalb-Stunden-Programm eröffnet.Die Kindheitserinnerungen von "Taucher" Elmar Schmitt sorgten für Lachanfälle: Sein Bruder, berichtete er, habe ein Musikgeschäft aufgemacht - mit der Brechstange. Hilde Eylens und Johanna Huwer brachten als Waschfrauen "Liss un' Bäb" den neuesten Klatsch an den Mann und plauderten aus dem Ehe-Nähkästchen.Akrobatisch tanzte sich Solo-Mariechen Jennifer Heilig in die Herzen des Publikums - man zündete eine Rakete. "Musik ist Trumpf", hieß es mit ihren beiden Kolleginnen Tatjana Heinz und Stefanie Feyen. Für die neunköpfige Jugendgarde sowie die große Garde der KG "Onner Ons" gab es ebenfalls reichlich Beifall.Ihr Bühnen-Debüt feierten die "Peetschestreter". Aus "Those were the Days" machte das Duo "Bis morgen früh" - in "Na und" blickte es musikalisch dem Schicksal der Männer am Fetten Donnerstag entgegen.Mit der Pfeife in der Hand stiegen die Originale "Hanni un' Mathes" - alias Ulli Schmitt und Manfred Esser - in die Bütt. "Tussnelda" Michael Klink berichtete von Unfällen im Stadttheater; mit sich verwandelnden Zeichnungen zum Thema Wein verblüffte Klaus-Werner Hermes als "Maler Klecksel" die Zuschauer. "Hast du 'ne Auslese im Schlund, kommst du niemals auf den Hund", lautete sein Fazit.Neben dem Trierer Prinzenpaar Carmen I. und Christoph I. - samt Stadt- und Koobengarde - statteten auch Jutta I. und Michael III. aus Igel dem "Hexenkessel" einen Besuch ab. Die neun Tänzerinnen der Igeler Garde ließen zu "Mamma Mia" und James-Last-Klängen ihre Röcke wehen.

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