Bombenentschärfung in Trier: Polizei bewacht leere Wohnungen

Trier · Angst vor Einbrechern: Bei den mehr als 300 Anrufen beim Bomben-Bürgertelefon, das die Stadt unter der Rufnummer 0651/718-1817 eingerichtet hat, haben laut Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf etliche Anwohner Ängste geäußert, dass Einbrecher die Evakuierungszeit ausnutzen könnten, um in Häuser und Wohnungen einzudringen.

Rathaus-Pressesprecher Frühauf erklärt dazu: "Bis kurz vor der Bombenentschärfung um 21 Uhr sind 25 Polizisten einzig und alleine dafür eingesetzt, um für den so genannten Raumschutz im Evakuierungsgebiet zu sorgen. Sie bestreifen zu Fuß, im Auto und auf dem Rad das gesamte geräumte Gebiet, um für Sicherheit zu sorgen. Erst kurz vor 21 Uhr müssen auch die Polizisten das Sperrgebiet verlassen. Sobald die Bombe entschärft ist, rücken die Beamten aber wieder an - als Erste, die die Evakuierungszone betreten dürfen."

Freitagabend versus Sonntagfrüh: In die Diskussion, ob die Bombenentschärfung nicht besser auf Sonntagvormittag stattgefunden hätte, hat Triers Polizeichef Norbert Hausen am Donnerstag ein schlagkräftiges Argument ins Spiel gebracht: "Die Polizei Trier ist am Samstagabend mit allen verfügbaren Kräften wegen des EM-Spiels Deutschland gegen Italien im Einsatz. Nicht nur an den großen Public-Viewing-Plätzen, sondern auch an Bahnhöfen in Trier und in der Region. Bei anderen Dienststellen sieht das ähnlich aus. Wegen dieser Einsätze, die bis in die späte Nacht dauern können, wäre ein so großer Personaleinsatz, wie ihn die Evakuierung erfordert, für die Polizei am Sonntag schwierig zu realisieren." Ordnungsdezernent und Kistenstabschef Thomas Egger hatte dieses Argument auf die explizite Nachfrage des Trierischen Volksfreunds, welche Gründe gegen eine Entschärfung am Sonntag sprechen, bislang nicht genannt.

Das Seniorenheim am Zuckerberg evakuiert am Freitag 16 Liegend-Bewohner in Krankenhäuser außerhalb des Sperrgebiets. 60 weitere Bewohner, die auf Rollstühle angewiesen sind, werden ins nahe Böhmerkloster gefahren. Weitere rund 100 Bewohner, die mobil sind, werden während der Evakuierungszeit im nur rund 200 Meter entfernten Reha-Zentrum Irminen betreut.Drei Patienten des Hospizhauses in der Ostallee müssen während der Evakuierungszeit in Krankenhäuser verlegt werden.Mehr zum Thema: Dossier

Wegen der Entschärfung der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg muss am Freitagabend ein großer Teil der Trierer City evakuiert werden. Alle Infos und Berichte hierzu finden Sie in unserem Dossier .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort