Brasilianischer Tanz an der Mosel

Das südamerikanische Land Brasilien hat bei den Sechstklässlern der Hauptschule Trier-Ehrang auf dem Stundenplan gestanden. Doch sie haben nicht nur mit Bildern und Vorträgen Land und Menschen näher kennengelernt, sondern auch mit dem Kampftanz Capoeira.

Trier-Ehrang. (red) Geografie muss nicht trocken sein. Das jedenfalls haben die Hauptschüler der Klassen 6a und 6c in Trier-Ehrang gelernt. Doch bevor es spannend wurde, haben ihre Lehrer sie mit schriftlichem Material, Bildern aus Brasilien und Vorträgen von Cleonice Wiszniewsky informiert über das Land, seine Menschen und den exotischen Kampftanz Capoeira. Im Rahmen von Projekten unterstützt die Schule die Arbeit des Ordens Fraternidade Esperanza in Santana/Bahia in Brasilien.

Der Ursprung des Tanzes wird auf den afrikanischen NíGolo ("Zebratanz") zurückgeführt. Capoeira wurde während der Kolonialzeit in Brasilien von aus Afrika eingeschifften Sklaven praktiziert und weiterentwickelt. Es gibt zwei Hauptrichtungen: den alten Capoeira Angola und den modernen Capoeira Regional, in dem die afrikanischen Elemente mit Einflüssen anderer Kampfkünste wie Ringen, Jiu Jitsu und Wushu verschmelzen. Es entwickelten sich charakteristische Akrobatiken wie hohe gedrehte Sprünge oder Salti, auch wenn viele der bodennahen Akrobatiken zumindest in der Tendenz bereits vorhanden waren.

Für die Schüler ging es weiter mit Theorie. Capoeira-Trainer Paulo Axé aus Speyer - er unterrichtete von 2001 bis 2003 in Trier - und sein Team instruierten die Schüler in der Geschichte, dem kulturellen Kontext, der Ausdrucksformen und Begriffe des Capoeira und stellte die begleitenden Musikinstrumente Berimbau, Atabaque, Pandeiro und Caxixi vor.

Dann begann der praktische Teil, in dem Axé mit seinem Team selbst schwierige Bewegungsabläufe auf abwechslungsreiche und spannende Weise, mit musikalischen Begleitformen und szenischem Spiel den Schülern nahe brachte. Durch das gemeinsame Singen traditioneller Capoeira-Lieder lernten die Kinder zusätzlich spielerisch brasilianisch-portugiesische Vokabeln. Die Zeit verflog im Nu, und trotz körperlicher Anforderungen waren die Kinder von Anfang bis Ende fasziniert dabei.

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