Brennende Leidenschaft

OBERSTADTFELD. Entflammt für den Brandschutz: Sascha Rehnelt trägt seit 1997 Feuerwehr-Utensilien zusammen.

 Der Oberstadtfelder Berufsfeuerwehrmann Sascha Rehnelt in seinem Partykeller, der gleichzeitig Feuerwehrwelt ist. Zu dem New Yorker Feuerwehrhelm in seinen Händen hat er eine ganz besondere Beziehung. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Der Oberstadtfelder Berufsfeuerwehrmann Sascha Rehnelt in seinem Partykeller, der gleichzeitig Feuerwehrwelt ist. Zu dem New Yorker Feuerwehrhelm in seinen Händen hat er eine ganz besondere Beziehung. TV-Foto: Bernd Schlimpen

Der geräumige Partykeller mit Hydrantenstehtisch von Sascha gleicht eher einer Feuerwehrwache oder einem Feuerwehrmuseum. Seit 1997 sammelt Rehnelt unermüdlich Feuerwehrutensilien, die aus Platzmangel nicht alle in dem Raum untergebracht werden können. Deshalb muss der Speicher von Opa Peter Häp herhalten, der auch bereit ist, die Pflege der Teile zu übernehmen. Sascha Rehnelt ist als Angestellter bei der Berufsfeuerwehr Koblenz ein begeisterter Feuerwehrfan, und sein Beruf erklärt die Sammelleidenschaft. Mehr als 12 000 Ärmel- und andere Feuerwehrabzeichen, die unter anderem in 28 großen Glasrahmen geordnet sind, hat er zu einem bunten Reich zusammengetragen, das bis in viele Ordner reicht, wo die Embleme nach Herkunft und Dienstgradfarben geordnet sind. Als die Leidenschaft in ihm erwachte, hatte er schnell die Abzeichen der 99 Berufsfeuerwehren zusammen, die es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland gab. Fast 25 komplette Uniformen nennt er sein eigen, darunter Feuerwehrkleidung, die seine Eltern von den Kastelruther Spatzen "geerbt" haben. Auf dieses Stück ist er ebenso stolz wie auf einen Feuerwehrhelm aus New York, wo er in der Feuerwache Harlem einen der Einsatzleiter beim Terroranschlag am 11. September 2001 traf. Dieser überreichte ihm als Dank ein handsigniertes ins Deutsche übersetztes New Yorker Feuerwehrbuch als Dank dafür, dass Rehnelt nach einer Benefizveranstaltung der Oberstadtfelder Ortsvereine 5000 Euro für die Opfer des Anschlags nach Amerika geschickt hatte. Insgesamt besitzt der Oberstadtfelder ungefähr 50 Feuerwehrhelme. An der Wand hängen viele "antike" Utensilien wie Strahlrohr oder Wassereimer der Oberstadtfelder Wehr. Kontakte in der ganzen Welt

Sein gesamtes Repertoire stellt der Feuerwehrmann bei Veranstaltungen zur Verfügung - wie zum Beispiel in Neroth im Mausefallenmuseum bei einem Feuerwehrfest. "300 Tauschpartner habe ich kennengelernt und weltweit Kontakte geknüpft. Wir informieren uns mit Listen über tauschbare Doppelstücke, aber dann und wann werden auch Einzelsachen gekauft, die für eine Vervollständigung der Sammlung interessant sind", sagt der 32-Jährige, der auch Inventarlisten führt, aber die meisten Gegenstände in seinem Gedächtnis gespeichert hat. Der Sammler freut sich über jedes neue Stück wie über sein persönliches "Namens-Wappen" mit einer Bulldogge als Talismann nach amerikanischem Vorbild, das ihm seine Freundin Rebecca als weltweites Unikat anfertigen ließ. Wenn Freunde und Bekannte aus dem Urlaub kommen, haben sie meist eine willkommene Feuerwehrüberraschung im Gepäck. Ein besonderes Erlebnis vergisst Rehnelt nicht: "Für 50 US-Doller zog sich ein Feuerwehrmann an einer Tankstelle in Jamaica bis auf das Notwendigste aus und überreichte mir freudig seine Uniform, und am Abend kam für einige Bier noch eine Spezialhose dazu." Trotz dieses Erlebnisses hat er noch einen besonderen Wunsch: "Zu dem New Yorker Feuerwehrhelm hätte ich auch gerne die gesamte Uniform, denn durch die persönlichen Kontakte ist ein gedankliches, dauerhaftes Verhältnis zu den US-Kollegen entstanden", erklärt Sascha Rehnelt. Im Hobbykeller sind aber noch weitere Sammelteile zu entdecken, denn als 1.FC-Köln-Fan sammelt Rehnelt rot-weiße Artikel, und sogar einen Geißbock "Hennes" hat er im Pützborner Wildpark stehen, um mit seinem Fan-Club "FC-Fründe Oberstadtfeld" von seinem Heimatort aus den 1. FC. Köln zu unterstützen.

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