Briefe eines ganzen Lebens in zwei Stunden Theater

Trier · Die Gruppe Trier English Drama hat in der Tufa die Premiere ihres neuen Stücks "Love Letters" gefeiert. Es handelt vom Briefwechsel der eher schreibfaulen Melissa und des briefbegeisterten Andy und bringt zwei bewegende Lebensgeschichten auf die Bühne.

 Simpler Bühnenaufbau, komplexe Beziehung: Melissa (Emilia Kramer) schreibt sich im Stück „Love Letters“, das derzeit in der Tufa zu sehen ist, Briefe mit Andy (Darrel Mccrone). TV-Foto: Nina Altmaier

Simpler Bühnenaufbau, komplexe Beziehung: Melissa (Emilia Kramer) schreibt sich im Stück „Love Letters“, das derzeit in der Tufa zu sehen ist, Briefe mit Andy (Darrel Mccrone). TV-Foto: Nina Altmaier

Foto: Nina Altmaier (nia) ("TV-Upload Altmaier"

Trier. "Du hast gesagt, ich muss dir eine Postkarte schreiben. Hier ist sie." Andy (Darrel Mccrone) schreibt Melissa Briefe. Lange, ausführliche Briefe, die von allem handeln, das ihn bewegt - vor allem von seinen Gefühlen und Gedanken zu ihr. Melissa (Emilia Kramer) schreibt zurück, obwohl sie Briefe eigentlich gar nicht mag und viel lieber einfach telefonieren würde.
Sie sarkastisch, er eloquent


Sie ist sarkastisch und oft kurz angebunden, Andy ist eloquent und rational. Ihre Korrespondenz beginnt, als beide noch Kinder sind, mit Geburtstagseinladungen und Dankeskarten. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten zum Briefeschreiben erhalten sie sie ihr gesamtes Leben lang aufrecht.
"Love Letters", die aktuelle Produktion der Theater-Gruppe Trier English Drama, bringt den Briefwechsel eines ganzen Lebens im kleinen Saal der Tuchfabrik auf die Bühne. Das Stück des New Yorkers Albert Ramsdell Gurney wurde 1988 in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut, uraufgeführt und hat seitdem weltweite Bekanntheit erlangt. Es ist eine minimalistische Produktion, die mit nur zwei Schauspielern und einem Set aus zwei Schreibtischen auskommt. An diesen sieht das Publikum die Protagonisten ihre Briefe verfassen und auf die des anderen reagieren. Die beiden sehen sich kaum an und sind nur über die Worte auf dem Papier verbunden. Trotzdem ist ihre wachsende und sich entwickelnde Beziehung greifbar.
Regisseurin Elke Nonn, die das Stück "Love Letters" nach Trier gebracht hat, war von der ergreifenden Lebensgeschichte, die sie bei einer Aufführung in Saarbrücken sah, so fasziniert, dass sie sie nach Trier holte. Die Geschichte sei bewegend, obwohl, oder vielleicht gerade weil so wenig zu sehen sei. Tatsächlich geschieht viel zwischen den Zeilen, und es bleibt den Zuschauern überlassen, die Lücken mit der eigenen Fantasie zu füllen. nia
Extra

Die Theater-Gruppe Trier English Drama zeigt das Stück "Love Letters", das für den Pulitzer Preis in die Endauswahl kam, noch an folgenden Terminen im kleinen Saal der Tuchfabrik: Donnerstag, 10. März, Freitag, 11. März und Samstag, 12. März. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Tickets gibt es zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 7 Euro) unter <%LINK auto="true" href="http://www.ticket-regional.de" text="www.ticket-regional.de" class="more"%> red

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