Brot & Spiele: Auf zur sechsten Jahreszeit - der Römerzeit

Brot & Spiele geht vom 14. bis 16. August in die achte Runde und mit ihnen auch der seit 1996 am Trierer Theater verpflichtete Schauspieler Klaus-Michael Nix. Was sich seit 2002 verändert hat und was so besonders an den Spielen ist, erzählt er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.

 Viele Rollen hatte Klaus-Michael Nix schon inne. 2007 spielte er den blutrünstigen und größenwahnsinnigen Kaiser Konstantin. Foto: TV-Archiv/Medienfabrik

Viele Rollen hatte Klaus-Michael Nix schon inne. 2007 spielte er den blutrünstigen und größenwahnsinnigen Kaiser Konstantin. Foto: TV-Archiv/Medienfabrik

Trier. "Die Trierer haben ja sechs Jahreszeiten, die vier normalen, den Karneval und ab 14. August die Römerzeit", stellt Schauspieler Klaus-Michael Nix vom Theater Trier lachend fest. Seit das Römerspektakel Brot & Spiele im Jahr 2002 das Licht der Welt erblickte, ist er dabei. Von heute, 14., bis Sonntag, 16. August, geht das Spektakel im Amphitheater, den Kaiserthermen und dem Palastgarten in die achte Runde.

Angefangen hat alles, als Ronald Frank, Chef der Trierer Medienfabrik, auf Nix zukam und fragte, ob er bei Brot & Spiele mitmachen wolle. "Meine erste Rolle, die ich selbst entwickelt habe, war dann vier Jahre lang der Titus Aurelius Paternus, der mit den Spielen die Wahl gegen den geizigen Julius gewinnen will." Das waren noch Zeiten. Wegen seines ersten Kostüms war Nix sogar im Landesmuseum. "Es war zwar historisch korrekt, aber total unpraktisch", sagt Nix lachend. Er hatte es auch noch selbst nähen lassen. Heute machen das alles Kostümbildner.

Seit damals einiges miterlebt



Damals gab es noch kein Schauspiel. "Wir wollten das Amphitheater in seiner historischen Dimension wiederbeleben und Spiele bieten, wie sie damals wohl stattgefunden haben könnten." Es ging um Wissensvermittlung am praktischen Beispiel der Gladiatorenkämpfe.

Der seit 1996 am Theater Trier engagierte Schauspieler packt ineinander gerollte Schriftstücke aus. Das seien seine Texte für den Titus gewesen. Selbst gefertigt habe er die Rollen damals. "Erst war der Text in der Rolle. Jetzt habe ich meine Rolle im Drehbuch als Text", meint Nix lachend. Anfangs war er Regisseur, Autor und Requisiteur seiner Rolle in einer Person. "Meine Haare habe ich mir auf dem Marktplatz von einer römischen Friseurin machen lassen, und alle haben zugeschaut. Als ich moderne Lockenwickler im Haar hatte, haben die Besucher sich beschwert, ob das denn römisch sei."

Seit damals hat Nix einiges miterlebt. Richtig nasse, aber auch sonnige Jahre habe es gegeben. "Wenn es heiß ist, brütet man richtig im Amphitheater. Daher war es spannend, eine Wasserschlacht zu erleben wie 2003, wo der Regen nur so aus dem Himmel schoss und alles in einer riesigen Schlammschlacht endete."

Kurios war die Vorstellung, als der Kutscher des Pferdewagens, mit dem die Darsteller in die Arena fahren sollten, einfach nicht kam. "Also musste ich zu Fuß in die Arena stapfen." Am nächsten Tag war der Kutscher wieder da. Er sagte, seinem Pferd sei es nicht gut gegangen. Schöne und lustige Erinnerungen verbindet Nix mit den Spielen.

Insgesamt sei das Spektakel immer professioneller geworden. Bühnenbild und Spektakel wurden immer aufwendiger. Anfangs trat ein Schauspieler auf, jetzt sind es sieben. Heute schreibt Alexander Etzel-Ragusa die Stücke. Es gibt Kostüm- und Maskenbildner und Regieassistenten, um nur einige zu nennen.

Zu Beginn war Brot & Spiele eher eine Veranstaltung für Erwachsene, findet Nix. "Unser Hauptanliegen ist jetzt, die Geschichte lebendig zu machen. Wir zeigen ein Spektakulum für die ganze Familie." Von anfangs 15 000 Zuschauern sind die Zahlen auf bis zu 23 500 Besucher gestiegen.

"Schicksal in Flammen" heißt das neue Stück, in dem das Element Feuer eine große Rolle spielt. "Es wird einen spannenden Stunt-Kampf mit dem Feuer geben." Ein halbes Jahr lang haben die Schauspieler dafür trainiert. Nix selbst mimt den Statthalter Flavius Ignotus. "Die Sympathie-Figur bin ich dieses Jahr nicht", sagt Nix schmunzelnd.

Das Besondere seien die fiktiven Figuren, die bereits im vergangenen Jahr vorkamen. Sie erleben in diesem Jahr eine spannende Weiterentwicklung.

Bisher saßen alle Zuschauer auf einer Seite der Arena. "Dieses Mal geben wir ihnen das Arena-Feeling wieder."

Resümierend meint Nix: "Die Spiele sind ein Teil von mir geworden. Ich wünsche mir, dass noch mehr Besucher kommen und mehr Menschen merken, dass die Spiele einzigartig sind.Extra Brot&Spiele, Deutschlands größtes Römer-Spektakel, gibt es vom 14. bis 16. August an drei Schauplätzen - im Amphitheater, den Kaiserthermen und im Palastgarten. Das Spektakel "Schicksal in Flammen" gibt es heute um 21.30 Uhr, Samstag um 17.30 Uhr und 21.30 Uhr sowie Sonntag um 17.30 Uhr im Amphitheater zu erleben. Die Römerlounge, präsentiert vom Trierischen Volksfreund, wartet an allen drei Tagen mit Live-Musik und Szenegetränken auf. Ein facettenreiches Aktionsprogramm und Workshops zum römischen Leben gibt es von 11 bis 18 Uhr in den Kaiserthermen und im Palastgarten. Der TV präsentiert Luckys Gladiatorenschule samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Weitere Infos und genaue Daten auf www. volksfreund.de.

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