Brustzentrum im Mutterhaus zertifiziert

TRIER. (red) Als zweites Krankenhaus in Rheinland-Pfalz ist das Brustzentrum der Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Senologie und nach der DIN EN ISO 9001:2000 vom TÜV und der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden.

Die Zertifizierung des Brustzentrums ist die zweite im Mutterhaus nach den Kriterien der anspruchsvollen Industrienorm. Im Juli wurde die hauseigene Apotheke mit dem Qualitätszertifikat ausgezeichnet. Mit der Zertifizierung nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Senologie, nach der DIN EN ISO 9001:2000 vom TÜV und der Deutschen Krebsgesellschaft hat nach Ansicht des Trägers nun auch die Frauenklinik des Mutterhauses unter Beweis stellen können, dass sie nach höchsten Qualitätsstandards arbeitet. Und dies vor allem in bestens organisierter Kooperation der verschiedenen Disziplinen des Hauses mit den niedergelassenen Ärzten in Trier und der Region. Wesentlicher Punkt bei der Begutachtung durch die zertifizierenden Stellen war die gemeinsame Konzeption der Pflege, der Chemotherapie, der Anmeldewege und der Abstimmung der Behandlungskonzepte. "1992 ist im Haus eine interdisziplinäre Tumorkonferenz eingerichtet worden, wo sich Vertreter der Fachbereiche Gynäkologie, Strahlentherapie und Hämato-Onkologie wöchentlich über die Mammacarcinom-Patientinnen ausgetauscht haben", blickt Chefarzt Professor Dr. Jürgen P. Hanker zurück. "Seit 1996 nimmt an der Konferenz zusätzlich ein Nuklearmediziner und ein Radiologe teil", so der Gynäkologe weiter. Diese Strukturen führten dazu, dass im Juni 2001 ein Brustzentrum in der Frauenklinik des Mutterhauses etabliert wurde, das allen Kriterien der European Society of Mastology entsprach. Zu der interdisziplinären Kooperation gehören neben der gynäkologischen Abteilung auch die Abteilungen für Radio-Onkologie, Hämato-Onkologie, Röntgendiagnostik, Chirurgie, Nuklearmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin sowie die Pathologie. Psycho-Onkologie, Sozialdienst und die Seelsorge ergänzen das Angebot. Eines der modernsten diagnostischen Geräte im Brustzentrum Trier ist das Mammotome, womit schonend Gewebeproben aus der Brust entnommen werden können. Anstatt eines mehrtägigen stationären Aufenthaltes mit Gewebeentnahme unter Vollnarkose, größerem Schnitt und Narbenbildung werden die Patientinnen lediglich örtlich betäubt. Nach einem minimalen Hautschnitt dauert der Eingriff nur etwa eine halbe Stunde.Früherkennung steigert Heilerfolg

"Mit dem Mammotome können wir mit Sicherheit eine Krebsdiagnose stellen beziehungsweise ausschließen", berichtet der Leitende Oberarzt Tadeusz Domagalski. "Mit Hilfe eines Computersystems werden über digitale Röntgenaufnahmen exakte räumliche Koordinaten eines Herdes in der Brust errechnet. Anschließend entnehmen wir mit einer drei Millimeter starken Nadel einen kleinen Zylinder an Gewebeproben an genau dieser Stelle. Diese Probe wird in der Trierer Pathologie untersucht." Wird nun Brustkrebs diagnostiziert, ist nur noch eine, statt üblicherweise zwei Operationen notwendig, da der Eingriff für die Entnahme der Gewebeprobe entfällt. Die häufigste bösartige Krebs-Erkrankung der Frau ist derzeit der Brustkrebs, jede neunte bis zehnte Frau in Deutschland ist betroffen - Tendenz steigend. Aus diesem Grund sind die Früherkennung und bei Erkrankung auch eine fachübergreifende Behandlung wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Sprechstunden i m Brustzentrum montags von 9 bis 15 Uhr und mittwochs von 8 bis 12 Uhr Sprechstunden. Terminvereinbarung unter 0651/9472632.

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