"Wir kamen um 17.15 Uhr aus der Stadt und sind ausnahmsweise durch die Unterführung gegangen", erzählt Iris Neumann. Sie und ihre Freundin Denis Wagner (Namen von der Redaktion geändert) gehen sonst über die Zurmaiener Straße, um ins Cusanus-Wohnheim zu kommen, da die Unterführung "verrufen" ist. Im November war dort ein Frau überfallen worden (der TV berichtete). Da sie am Montag aber zu zweit unterwegs waren, es um 17.15 Uhr noch hell war, hielten die beiden die Unterführung für sicher. Brutal wurden sie eines Besseren belehrt. Der Mann, der vor ihnen durch die Unterführung gegangen war, lungerte am Ausgang und ging dann weiter Richtung Trafohaus. Den gleichen Weg nahmen auch die Studentinnen, die schon misstrauisch geworden waren. "Plötzlich drehte er sich um und begann mich zu treten und zu schlagen. Er wollte mir die Handtasche entreißen", berichtet Iris, die über die "unheimliche Aggressivität" des Täters entsetzt ist. Während sie ihre Tasche festhält und sich gegen die Tritte zu schützen versucht, will ihre Freundin den Täter wegzuschubsen, was Denise Wagner nicht gelingt. Mit eine Colaflasche schlägt der Mann ihr ins Gesicht. Dabei bricht ihr ein Zahn aus dem Unterkiefer, zwei Schneidezähne werden beschädigt. Sie schmeckt das Blut im Mund und läuft weg. Der Täter flüchtet in die andere Richtung. Die Frauen rufen die Polizei, die rasch zur Stelle ist und die Fahndung einleitet. "Der Täter muss schnell gefasst werden, denn er ist gefährlich", sagte Monika Peters, Pressesprecherin der Polizei.Denis und Iris werden künftig immer über die Zurmaiener Straße gehen, obwohl auch das sehr gefährlich ist. Daher fordert der Studentenbeirat eine Fußgängerampel. Bei der Stadt bedauert man den Vorfall. Laut Rathaussprecher Ralf Frühauf ist man bereit, die Unterführung aufzugeben und eine oberirdische Querung in die Planung einzubeziehen. "Das kann erst mittelfristig geschehen". Der Täter, dunkle Augen und dunkle kurze Haare, ist zwischen 20 und 30 Jahre alt, 170 bis 175 groß. Er trug eine dunkle Jacke und eine helle Hose.Hinweise unter Telefon 97792256 oder 97792290.