Büsche wuchern weniger

TARFORST. (len) Verkehrsprobleme, der schlechte Pflegezustand öffentlicher Grünanlagen und fehlende Angebote für Jugendliche waren Themen, die die Tarforster Bürger beim TV -Ortsgespräch am 13. März vergangenen Jahres ansprachen. Nach gut zehn Monaten zieht Werner Gruner, einer der aktivsten Teilnehmer an dem Gespräch, Bilanz.

Wuchernde Büsche an den Spazierwegen beklagten viele Bürger im vergangenen Jahr. "Wir müssen dem Gartenamt für das vergangene Jahr ein dickes Lob aussprechen", sagt Gruner. "Die Mitarbeiter haben übergroße Büsche rigoros geschnitten." Auch die Wege befreiten sie mit einer Spezialmaschiene vom Unkraut.Manche Jugendliche bereiten Probleme

Die öffentlichen Rasenflächen sind auf Soll-Länge - sie werden im Auftrag der Stadt von Privatfirmen geschnitten. Glücklicherweise habe die Stadt das Intervall von sechs mal Schneiden pro Jahr beibehalten, berichtet Gruner. "Wenn da gekürzt würde, würde das zum Verfall der Anlagen führen."Werner Gruner und seine Ehefrau Jutta zogen 1980 nach Tarforst - in ein frisch errichtetes Haus im Baugebiet BU 7. Gruner, heute im Ruhestand, war Rektor des Trierer Max-Planck-Gymnasiums. Er ist im Vorstand des Vereins Sternwarte Trier aktiv, der vor Kurzem in Irsch eine neue Beobachtungsstation eröffnet hat. Auch die Entwicklung im Ort hat der Tarforster Neubürger, der schon längst keiner mehr ist, intensiv beobachtet.In Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung etwa warnt Gruner davor, die Angebote für Kinder zu weit zurückzufahren. In den vergangenen zehn Jahren sei die Nachfrage nach Kinderspielplätzen in den älteren Baugebieten, etwa im BU 7, nicht mehr besonders hoch gewesen. "Viele marode Spielgeräte wurden abgebaut, aber nicht ersetzt", berichtet er. "Für wen auch?" Aber derzeit ziehen nach Beobachtung des aufmerksame Bürgers viele junge Familien in frei werdende Häuser: "Langfristig sollte das Angebot verbessert werden. Demnächst wird wieder Bedarf entstehen."Ein bisschen problematisch sei das Verhalten von einigen Jugendlichen. "Die gehen schon mal abends auf den Spielplatz und hinterlassen dort leere Flaschen und Zigarettenkippen", berichtet Gruner. Grundsätzlich finde er es in Ordnung, dass sich die jungen Leute treffen. "Die Menschen ärgert es am meisten, wie es nachher aussieht."Mit Schildern haben Anwohner die Jugendlichen bereits aufgefordert, ihre Treffpunkte sauber zu hinterlassen - vergebens. "Appelle helfen nichts", meint Gruner. Er schlägt vor, die Identifikation der 14 bis 16-Jährigen mit dem Ort zu fördern. Bei einem Schüleraustausch des Max-Plank-Gymnasiums mit einer isländischen Schule erlebte er, wie dort die Gemeinden Vandalismus von Jugendlichen vorbeugen: Im Sommer bieten die Kommunen Arbeiten in öffentlichen Anlagen als Ferienjobs für Schüler an. "Ich habe schon überlegt, solch ein Projekt dem Ortsbeirat vorzuschlagen", sagt Gruner.In Schutz nimmt er die Jugendlichen, die sich im Sommer zum Leidwesen vieler Geschäftsleute am neuen Einkaufzentrum treffen: "Ich bin der Meinung, die Jugendlichen dürfen sich da hinsetzen." Zwar hinterließen auch sie Müll, bis vor etwa einem Jahr sei aber die Reinigung des Platzes überhaupt nicht geregelt gewesen. "Es gab keine Satzung, es wurden keine Gebühren erhoben, und der Platz war nicht dem städtischen Reinigungsamt zugeordnet", berichtet Gruner. "Seit etwa einem Jahr gibt es eine Satzung, seitdem läuft alles prima."Immer noch ein Problem in Tarforst sind zu schnell fahrende Autos in den Tempo 30-Zonen. "Leider hat sich da nichts geändert", sagt Gruner. Für die Raserei seien aber nicht nur Fremde verantwortlich. "Auch die Leute aus dem Ort sollen sich disziplinieren." Zusätzliche Polizeikontrollen oder bauliche Änderungen lehnt der engagierte Bürger aber ab. "Das Geschwindigkeitsproblem ließe sich schon entschärfen, wenn alle Leute vorschriftsmäßig auf der Straße parken würden - und nicht mit zwei Rädern auf dem Gehweg."

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