Bundesadler als Visitenkarte

TRIER. "Erleben, was Staatsgästen vorbehalten ist" versprach das Konzertplakat am Eingang der Arena. Auf Einladung der Kulturstiftung Trier gastierte das Musikkorps der Bundeswehr in Trier.

Mit dem Bundeswehrmusikkorps gastierte ein sinfonisches Blasorchester der Spitzenklasse an der Mosel. Dem breiten Publikum ist das Musikkorps vom Fernsehen her bekannt, wenn bei Staatsbesuchen und offiziellen Empfängen der Präsentiermarsch erklingt. Das Bundeswehrmusikkorps ist auch in Trier ein gern gesehener Gast, konzertierten die Musiksoldaten doch schon einige Male in der Moselstadt. Und für Blasmusikfans ist der Auftritt des Aushängeschildes der deutschen Militärmusik ein ausgesprochenes Muss. Schon beim Betreten der Halle wird jedem klar, dass hier ein besonderer Klangkörper musizieren wird. Eine schier unüberschaubare Anzahl blank geputzter, silber- und messingglänzender Musikinstrumente steht auf der Bühne. Ein Schellenbaum mit Bundesadler thront quasi als Visitenkarte am Bühnenrand. Beifall braust auf, als die Musiker die Bühne betreten. Professionell stimmen sie ihre Instrumente ein und erheben sich beim Auftritt ihres Dirigenten, Oberstleutnant Walter Ratzek. Traditionell beginnt das Konzert mit einem Marsch. Als der Maestro den Taktstock hebt, herrscht gespenstische Stille im Auditorium. Niemand will den ersten Paukenschlag verpassen. "Wir präsentieren" heißt das erste Musikstück. Und die 54 Musiker und eine Musikerin präsentieren sich von ihrer besten Seite. Egal, ob bei Operettenmelodien oder modernen Jazz-Kompositionen, das Zuhören bereitet dem Publikum sichtlichen Genuss. Selbst höchste Schwierigkeitsgrade, wie die "Bulgarischen Tänze" mit ihren schon fast verrückten Taktwechseln und Dissonanzen, beherrschen die Musiksoldaten. Die Einzigartigkeit dieses Orchesters zeigt sich aber nicht nur in der Darbietung des Programms, sondern auch in der Besetzung der einzelnen Register. Endlose Reihe der Trompeten und Klarinetten

Schier endlos ist die Reihe der Trompeten und Klarinetten. Ebenso umfangreich ist die Ausstattung an Perkussions-Instrumenten. Die Kulturstiftung Trier hat dafür gesorgt, dass dieses Erlebnis nicht nur Staatsgästen vorbehalten bleibt und das Paradeorchester der Bundeswehr zum Benefizkonzert an die Mosel eingeladen. Seit vielen Jahren fördert die Stiftung Initiativen und Projekte, die sich für den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzen. Anlässlich des Konzertes stellte die Stiftung ihre neue Kulturaktie vor. Ein Holzschnitt des Trierer Künstlers Werner Persy ziert das Papier, mit dem jeder die Arbeit der Kulturstiftung unterstützen kann.

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