Bundeswehr im Umbruch

TRIER. Strukturreformen bei der Bundeswehr: In der Wehrtechnischen Dienststelle 41 soll privatwirtschaftliches Handeln in den Vordergrund rücken. Dadurch werden mittelfristig etwa 40 der 440 Arbeitsstellen für zivile Mitarbeiter wegfallen. Das wurde beim Jahresempfang des Bundeswehrstandortes Trier in der Jägerkaserne bekannt.

 Beim Jahresempfang der Bundeswehr in Trier: Claudine Cornelius (Deutsch-französische Gesellschaft Trier) im Kreise der Dienststellenleiter und Kommandeure, Jürgen Leitsch, Ludwig Leinhos, Heinz-Joachim Wolf, Jürgen Schmidt und Claus Rosenbauer (von links).Foto: Hans Frommer

Beim Jahresempfang der Bundeswehr in Trier: Claudine Cornelius (Deutsch-französische Gesellschaft Trier) im Kreise der Dienststellenleiter und Kommandeure, Jürgen Leitsch, Ludwig Leinhos, Heinz-Joachim Wolf, Jürgen Schmidt und Claus Rosenbauer (von links).Foto: Hans Frommer

Wenn die Bundeswehr ruft, gibt sich traditionell alles, was in Stadt und Kreis Rang und Namen hat, ein Stelldichein. Der Kommandeur des Verteidigungsbezirkskommandos 42 und zugleich Standortälteste, Oberst Claus Rosenbauer, freute sich über die zahlreichen Gäste. Mit eingeladen hatten der Kommandeur des Fernmeldebereich 92, Oberst Ludwig Leinhos, der Direktor der Wehrtechnischen Dienststelle 41, Heinz-Joachim Wolf, der Leiter des Kreiswehrersatzamtes, Regierungsdirektor Jürgen Schmidt, der Chef der Luftwaffensanitätsstaffel, Stabsarzt Jürgen Leitsch, und der Leiter Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme, Oberstleutnant Reineke, der durch Korvettenkapitän Dieter Hartweg vertreten wurde. "Wir sind dankbar für die geschlossene Unterstützung, die wir hier am Standort Trier erfahren", sagte Oberst Rosenbauer. "Zeiten wie diese erfordern Geschlossenheit nach außen", führte er weiter aus. Schließlich seien mit den Vertretern der Streitkräfte aus den USA, Luxemburg und Frankreich vier Nationen vertreten und dokumentierten im Kleinen, wie die Nato zusammen halte. "Ein sichtbares Zeichen dafür ist die Bewachung von militärischen US-Anlagen im Rahmen von ‚Force Protection', an der etwa 200 Soldaten aus dem Zuständigkeitsbereich des VBK 42 beteiligt sind", betonte Oberst Rosenbauer. Auch die deutsch-französische Freundschaft sei als Meilenstein in der jüngeren europäischen Geschichte der Verbundenheit mit den weiteren Nachbarn und militärischen Verbündeten förderlich. "Dass der ehemalige Staatspräsident Charles de Gaulle als Major in den fünfziger Jahren Kasernen-kommandant der Jägerkaserne war, ist in Anbetracht der aktuellen politischen Ereignisse fast schon symbolisch, aber doch zufällig", erklärte der Standortälteste. Aufmerksam verfolgt wurden die Erläuterungen zur "Reform der Bundeswehr von Grund auf", die auch den Standort Trier direkt betreffen. Von der Neu- und Umstrukturierung der Bundeswehrverwaltung wurde insbesondere die Standortverwaltung Trier erfasst, die aufgelöst wurde und deren Aufgaben in Gerolstein wahrgenommen werden. Mehr Effizienz und Bürgerfreundlichkeit

Beim Kreiswehrersatzamt werden Verwaltungsabläufe optimiert, um mehr Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Bürgerfreundlichkeit zu erreichen. Das Wehrersatzwesen und der Berufsförderungsdienst werden strukturell angepasst. Der Fernmeldebereich 92 wurde aus der Luftwaffenstruktur herausgelöst, der Streitkräftebasis unterstellt und umbenannt. Es gibt zwar noch die Luftwaffensanitätsstaffel, aber sie gehört organisatorisch nun zum Sanitätswesen. Die Luftwaffe ist in der General-von-Seidel-Kaserne nur noch mit dem Zentrum Elektronischer Kampf vertreten. Das Blau der Uniformen wird in Trier nicht wegfallen, durch das neue KFZ-Management der Bundeswehr werden ab März aber viele olivgrüne Fahrzeuge durch solche in blau und silber ersetzt. Die "LH-Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft" wird ihren Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Bundeswehr leisten. Durch die Neuordnung der Ausbildung für Unteroffiziere wird erstmals der Feldwebel wie die Offiziere ganzheitlich geprägt. Mit der Einführung von neuen Laufbahnen ergeben sich deutliche Verbesserungen für die Zukunft. Ein Konzept, das die Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig und attraktiv machen soll.

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